Weiterentwicklung der MBA mit vorgeschalteter Trockenvergärung der Feinfraktion

Die Integration einer neuen Vergärungsstufe in die bestehende biologische Trocknungsanlage (BA) am Standort Ennigerloh erfordert umfangreiche Voruntersuchungen zu Auslegungsmengen und Stoffkennwerten des Eintrags sowie zu den Auswirkungen auf Massen- und Energiebilanzen des Gesamtprozesses.
Anhand von verfahrens- und anlagenspezifischen Bilanzmodellen sowie Variantenvergleichen werden geeignete Auslegungs- und Verfahrensvarianten identifiziert und es wird eine belastbare Datengrundlage zur Auswahl von Vorzugsvarianten geschaffen.

Die Integration einer Vergärungsstufe in eine bestehende mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) stellt einen erheblichen Eingriff in den Behandlungsprozess dar und erfordert umfangreiche Voruntersuchungen.

Die ECOWEST - Entsorgungsverbund Westfalen GmbH plant eine entsprechende Weiterentwicklung der vorhandenen biologischen Abfallbehandlungsanlage (BA) am Standort Ennigerloh und hat dazu die iba GmbH Hannover mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Die Ausgangslage und die Herangehensweise für die Studie werden nachfolgend dargelegt.

Im Rahmen der Studie werden unter anderem die eingehenden Abfälle hinsichtlich Mengen und Qualitäten sowie den zugehörigen Schwankungsbreiten und Entwicklungstendenzen charakterisiert. Die technische Ausstattung der Anlage wird erfasst und überprüft. Der Ist-Zustand des Behandlungsprozesses wird anhand von Massen- und Energiebilanzen beschrieben und es werden die Auswirkungen der Integration einer Vergärungsstufe für verschiedene Mengen- und Verfahrensvarianten analysiert (z. B. erzeugte Stoffströme, Emissionen, Energiebedarf, Flächenbedarf).

Primäres Ziel ist es, an die spezifischen Rahmenbedingungen der BA Ennigerloh und des Entsorgungszentrums angepasste, geeignete Lösungen für die Integration einer Vergärungsstufe herauszuarbeiten. Im weiteren Verlauf der Untersuchungen soll dann anhand einer Wirtschaftlichkeitsanalyse eine Vorzugsvariante identifiziert und so die Basis für weiterführende Arbeitsschritte zur Realisierung gelegt werden.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 34. Abfall- und Ressourcenforum 2023 (April 2023)
Seiten: 9
Preis: € 4,50
Autor: Thomas Grundmann
Rüdiger Bachmann
Dr.-Ing. Ketel Ketelsen
Dr. rer. nat. Tammo Rebling
Dr. rer. nat. Karsten Kanning
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.

Die DRANCO-Technologie
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Die DRANCO-Vergärungstechnologie wurde durch die Untersuchung und Optimierung der spontanen 'trockenen' Vergärung, die auf einer Deponie stattfindet, entwickelt.

Havarie und Wiederaufbau eines MBA-Fermenters am Beispiel der RABA Bassum
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Die AbfallWirtschaftsGesellschaft mbH betreibt im Entsorgungszentrum Bassum einen Fermenter zur Teilstromvergärung der Restabfälle. Im Oktober 2022 ist durch einen Abriss der Austragsleitung im unteren Bereich eine große Menge Gärmaterial ausgelaufen und der Behälter erlitt einen beträchtlichen Schaden. Nachdem in den ersten Tagen zunächst die direkten Folgen, wie Verschmutzungen, beseitigt werden mussten, sind in den Folgewochen die Planungen für den Wiederaufbau angelaufen. Dieser soll planmäßig noch im Jahr 2023 erfolgen.

CE-Kennzeichnung von Komposten und Gärprodukten - Stand und Perspektiven
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Vor dem Hintergrund der globalen Düngemittelkrise hat sich die Nachfrage nach Sekundärrohstoffen im letzten Jahr drastisch gesteigert. Hochwertige Komposte und Gärprodukte, die als Bodenverbesserungsmittel, organische Düngemittel oder als Torfersatz in Blumenerden verwendet werden, sind mehr gefragt denn je. Mit dem Inkrafttreten der EU-Düngemittelproduktverordnung im Juli 2022 ist der Weg geebnet worden, recycelte Materialien aus Bioabfällen als Produkte auf den EU-Markt zu bringen. Das Ende der Abfalleigenschaft für getrennt gesammelte und behandelte Bioabfälle kann mit der Vermarktung von CE-gekennzeichneten Düngeprodukten erreicht werden. Eine unabhängige Zertifizierung der Kompost- und Gärprodukt-basierten Düngematerialien ist dafür unabdingbar.

Eckpunkte für wettbewerbsoffene Ausschreibungen für Bioabfallvergärungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Die Beschaffung neuer Bioabfallvergärungsanlage bzw. die Ertüchtigung vorhandener Kompostierungsanlagen um Komponenten der Bioabfallvergärung erfolgt vielfach durch öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger oder von diesen beherrschte Gesellschaften, also durch öffentliche Auftraggeber im Sinne des EU-Vergaberechts. Der Auftragsgegenstand liegt zudem regelmäßig oberhalb des EU-Schwellenwerts für Bauleistungen. Daher haben die Beschaffungen den Vorgaben des GWB in Verbindung mit der VOB/A EU zu entsprechen.