Zukunft Fernwärme - das Superrohr für Hamburg

Die überwiegend erdverlegte Trasse (zwei KMR-Leitungen DN 700 sowie zwei Pumpstationen mit jeweils drei Pumpensätzen (Vorlauf und Rücklauf), Gesamtprojektkosten rund 250 Mio. DM), wurde damals in der Fachwelt mit großem Interesse verfolgt. Man fragte sich, wie die Lebensdauer einer mit maximal 136°C bei 25 bar betriebenen Kunststoffmantelrohr-Leitung sein würde. Damalige Rechnungen namhafter Ingenieurbüros prognostizierten 30 Jahre. Heute nach rund 25 Jahren kann man die Aussage machen: Die Leitungen werden mindestens 50 bis 70 Jahre ohne größere Instandhaltungskosten halten.

Die Vattenfall Europe Wärme AG (vormals HEW-Fernwärme) hat ihr Hamburger Rohrleitungsnetz in den letzten 25 Jahren von 400 km Trassenlänge (d. h. 800 km Rohrlänge) auf heutige 810 km Trassenlänge (d. h. 1620 km Rohrlänge) mehr als verdoppelt. Durchschnittlich wächst das Netz jährlich um 30 bis 35 km Rohrlänge. Die Rohrdimensionen reichen von DN 40 bis DN 80 (Anschlussleitungen), DN 100 bis DN 250 (Verteilungsleitungen) und DN 300 bis DN 800 (Transportleitungen). Die steinkohlegefeuerten Heizkraftwerke (HKW), die die Wärme früher in dieses Fernwärmenetz einspeisten, befanden sich im Bereich der Innenstadt. Ein Ersatz der veralteten Heizkraftwerke auf den vorhandenen Standorten im innerstädtischen Bereich war auf Kohlebasis nicht genehmigungsfähig. So wurde Mitte der achtziger Jahre das damalige Stromkraftwerk Wedel (an der Elbe in Schleswig-Holstein) zum Heizkraftwerk (300 MW Fernwärmeleistung) umgebaut. Um die Wärme in das Fernwärmenetz einzuspeisen, wurde eine 20 Kilometer lange Leitung vom HKW-Wedel zum ehemaligen HKW-Standort Karoline errichtet (Abb. 1+2).



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 12 - 2009 (Dezember 2009)
Seiten: 8
Preis: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Wilfried Bergmann
 
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