Sanierungskonzept für den Massingir-Staudamm, Mosambik

Der Betrieb des Massingir-Staudamms ist seit seiner Einweihung 1977 besonders aufgrund massiver Unterströmung eingeschränkt. Da umfassende, 2007 abgeschlossene Sanierungsmaßnahmen das Problem nicht komplett beheben konnten, wurde ein neues Sanierungskonzept, bestehend aus einem Auflastfilter am luftseitigen Dammfuß, erstellt. In diesem Artikel werden weitere Varianten diskutiert, das schematische Sanierungskonzept wird konkretisiert und sein möglicher Einfluss auf das Sickerströmungsverhalten wird mithilfe des numerischen 2-D-Programms PlaxFlow analysiert.

Der Massingir-Staudamm, der den Rio dos Elefantes (Elefantenfluss) aufstaut, ist Teil eines Dammsystems im südlichen Mosambik, das der Bewässerung des umgebenden Limpopo-Tals dient. Ursprünglich wurde er auch für die Wasserkraftnutzung und zum Zweck des Hochwasserschutzes geplant.
Der Damm wurde 1977 nach sechsjähriger Bauzeit fertiggestellt und seine Betriebstauglichkeit und -sicherheit sind seit seiner Einweihung stark eingeschränkt. Der Hauptgrund dafür ist die unkontrollierte Unterströmung des Damms durch die extrem durchlässige, alluviale Gründung. Umfassende Sanierungsmaßnahmen, die 2007 abgeschlossen wurden, konnten die Infiltrationsprobleme besonders im rechts des ursprünglichen Flussbetts gelegenen Teil des Damms nicht komplett beheben.
Im Jahr 2008 zerstörte ein schwerer Zwischenfall den Grundablass, welcher bislang noch nicht repariert wurde. Darüber hinaus stellte sich im Rahmen einer Neubewertung heraus, dass eine zusätzliche Hochwasserentlastungsanlage, welche sich derzeit im Bau befindet, benötigt wird. Als Folge davon traten die Probleme rund um die exzessive Unterströmung des Damms in den Hintergrund.
Trotzdem wurde ein neues schematisches Sanierungskonzept, das auf die Kontrolle der kritischen Unterströmung im rechten Dammabschnitt abzielt, erstellt.
In diesem Artikel, der auf einer Diplomarbeit beruht, werden allgemein mögliche Sanierungsvarianten diskutiert und das favorisierte Lösungskonzept vorgestellt. Anschließend folgt ein Überblick über die Untersuchung der favorisierten Sanierungsvariante. Diese wurde mithilfe des numerischen 2-D-Programms PlaxFlow modelliert, analysiert und ausgewertet. Zum Abschluss wird ein Ausblick auf weitere notwendige Handlungsschritte gegeben.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 06/2015 (Juni 2015)
Seiten: 6
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Claudia Plünnecke
Prof. Dr.-Ing. habil. João Marcelino
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Der Energiespeicher Riedl als Projekt von vorrangigem europäischem Interesse
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2023)
Das Pumpspeicherkraftwerk Energiespeicher Riedl mit einer Leistung von 300 MW befindet sich seit dem Jahr 2012 im Genehmigungsverfahren. Das Vorhaben wurde von der Europäischen Kommission mehrmals auf die unionsweite Liste der Projekte von gemeinsamem Interesse aufgenommen. Damit wird dem Projekt ein Vorrangstatus zuerkannt, der die Erforderlichkeit des Vorhabens in energiepolitischer und klimabezogener Hinsicht begründet.

Mare clausum? AWZ-Raumordnungsplan ohne freien Raum für Meeresnatur
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2023)
Das internationale Seerecht, die United Nations Convention on the Law of the Sea1 (UNCLOS oder LOSC), auf Deutsch das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (SRÜ),2 gewährt den Küstenstaaten jenseits des Küstenmeers in der ausschließlichenWirtschaftszone (AWZ) souveräne Rechte zum Zwecke der Erforschung und Ausbeutung, Erhaltung und Bewirtschaftung der lebenden und nichtlebenden natürlichen Ressourcen der Gewässer über dem Meeresboden, des Meeresbodens und seines Untergrunds sowie hinsichtlich anderer Tätigkeiten zur wirtschaftlichen Erforschung und Ausbeutung der Zonewie der Energieerzeugung ausWasser, Strömung undWind (Art. 56 Abs. 1 lit. aSRÜ).FlankiertwerdendieseRechtedurchPflichten, nicht nur durch die inkorporierte rechtliche Verpflichtung zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen, sondern auch zum Schutz (protection) derMeeresumwelt, wozu das SRÜ entsprechende Hoheitsbefugnisse gewährt (Art. 56 Abs. lit. b iii SRÜ).

Alpine Kleinwasserkraft: Gewässerökologie und Mehrwert für die Region
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2023)
Als Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung werden leinwasserkraftanlagen (KWKA) erhalten, ausgebaut und an geeigneten Standorten auch neu erstellt. Heutzutage gelten Anlagen bis 10 MW installierter Leistung international als KWKA [1]. In den Jahren 2013 bis 2019 stieg deren installierte Leistung weltweit von 71,0 auf 78,0 GW (+9,9 %) und in Europa von 17,8 auf 19,7 GW (+10,7 %) [1].

Dialogreihe 'Ökologie & Wasserkraft an großen Gewässern'
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2023)
Als einer der großen Gewässernutzer neben Sport- und Berufsfischerei, Tourismus, Schifffahrt, Landwirtschaft und der Bevölkerung setzt sich die Wasserkraftbranche bereits seit vielen Jahrzehnten kritisch und konstruktiv mit den Auswirkungen der Wasserkraft auf die Flüsse auseinander. Für die Veränderung unserer Gewässer ist die Wasserkraft nur in Teilbereichen verantwortlich. Schiffbarmachung, Begradigung, Hochwasserschutz, Landgewinnung, fischereiliche Nutzung sowie der Erhalt der Grundwasserstände und deren Nutzung sowie die Einleitung von Abwässern haben die Gewässer in weiten Teilen Mitteleuropas wesentlich verändert.

Klima-Wasser-Kooperation Ahlde - Ergebnisse des Feldversuchs
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (1/2023)
Innerhalb der 'Klima-Wasser-Kooperation Ahlde' (KLIWAKO) wurde der Fleunegraben im Rahmen eines von den Projektbeteiligten gemeinsam getragenen Feldversuchs für die Anpassung des Landschaftswasserhaushaltes des Trinkwassergewinnungsgebiets Emsbüren-Ahlde an den Klimawandel an zwei Punkten eingestaut. Der Feldversuch wurde durch ein umfassendes Monitoring im Sinne eines gläsernen Einzugsgebiets begleitet. Es wurde der Nachweis erbracht, dass im Nahbereich der Stauanlagen der Grundwasserkörper gestützt werden kann. Für längere Zeiträume konnten influente Verhältnisse aufrechterhalten bzw. Zeiträume mit effluenten Verhältnissen eingegrenzt werden.

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de
 

 
Tagungsband vom 12. Anwenderforum Kleinwasserkraftwerke 2009 / OTTI e.V.