Betrieb und Instandhaltung von Wasserkraftwerken im Vereinigten Königreich

Über die Wasserkraft im Vereinigten Königreich wird in Deutschland kaum berichtet, obwohl das Land über Kapazitäten in vergleichbarer Größenordnung wie Deutschland verfügt und die kleine Wasserkraft kontinuierlich wächst. Die heute verfügbare Wasserkraftleistung, das Potenzial für den weiteren Ausbau und die dafür erforderlichen Förderinstrumente werden dargestellt. Am Beispiel der von RWE betriebenen Kraftwerke geht der Artikel auf die Besonderheiten der Betriebs- und Instandhaltungskonzepte ein. Kern der Instandhaltungsplanung ist eine regelmäßige, systematische Bewertung der Anlagen. Beispiele der in Alter und Leistung unterschiedlichen Anlagen sowie ein Blick auf die Unterschiede des Geschäfts aus deutscher Sicht runden die Übersicht ab.

Das regnerische Wetter im Vereinigten Königreich ist allgemein bekannt. Tatsächlich gehört insbesondere die Westküste zu den niederschlagreichsten Gebieten in Europa. Folgerichtig entwickelte sich früh die Nutzung der Wasserkraft. Umso erstaunlicher ist es, dass über die Wasserkraft im Königreich bei uns wenig bekannt ist. Die Geschichte der modernen Wasserkraft ähnelt der Entwicklung in Deutschland. Die ältesten Anlagen sind heute über 100 Jahre in Betrieb. Doch das größte Wachstum war Mitte des letzten Jahrhunderts zu beobachten. Heute sind im Vereinigten Königreich etwa 4 500 MW Wasserkraft installiert, das entspricht rund 4 % der installierten Leistung. Davon entfallen 2 800 MW auf große Pumpspeicherkraftwerke (PSW). 1 700 MW sind in Lauf- und Speicherkraftwerken installiert und erzeugen rund 5 TWh/a bzw. 2 % des Stromes in UK. Die regionalen Unterschiede sind erheblich. So liefert die Wasserkraft z. B. in Schottland über 12 % des Verbrauchs.

Der Ausbau der kleinen Wasserkraft selbst im kW-Bereich ist politischer Konsens. Die Genehmigungsbehörden wägen den Nutzen der regenerativen Stromerzeugung sorgfältig mit den damit verbundenen ökologischen Eingriffen ab.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 05/2015 (Mai 2015)
Seiten: 4
Preis: € 10,90
Autor: Dr. Hans-Christoph Funke
Glyn Edwards
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Der Energiespeicher Riedl als Projekt von vorrangigem europäischem Interesse
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2023)
Das Pumpspeicherkraftwerk Energiespeicher Riedl mit einer Leistung von 300 MW befindet sich seit dem Jahr 2012 im Genehmigungsverfahren. Das Vorhaben wurde von der Europäischen Kommission mehrmals auf die unionsweite Liste der Projekte von gemeinsamem Interesse aufgenommen. Damit wird dem Projekt ein Vorrangstatus zuerkannt, der die Erforderlichkeit des Vorhabens in energiepolitischer und klimabezogener Hinsicht begründet.

Mare clausum? AWZ-Raumordnungsplan ohne freien Raum für Meeresnatur
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2023)
Das internationale Seerecht, die United Nations Convention on the Law of the Sea1 (UNCLOS oder LOSC), auf Deutsch das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (SRÜ),2 gewährt den Küstenstaaten jenseits des Küstenmeers in der ausschließlichenWirtschaftszone (AWZ) souveräne Rechte zum Zwecke der Erforschung und Ausbeutung, Erhaltung und Bewirtschaftung der lebenden und nichtlebenden natürlichen Ressourcen der Gewässer über dem Meeresboden, des Meeresbodens und seines Untergrunds sowie hinsichtlich anderer Tätigkeiten zur wirtschaftlichen Erforschung und Ausbeutung der Zonewie der Energieerzeugung ausWasser, Strömung undWind (Art. 56 Abs. 1 lit. aSRÜ).FlankiertwerdendieseRechtedurchPflichten, nicht nur durch die inkorporierte rechtliche Verpflichtung zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen, sondern auch zum Schutz (protection) derMeeresumwelt, wozu das SRÜ entsprechende Hoheitsbefugnisse gewährt (Art. 56 Abs. lit. b iii SRÜ).

Alpine Kleinwasserkraft: Gewässerökologie und Mehrwert für die Region
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2023)
Als Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung werden leinwasserkraftanlagen (KWKA) erhalten, ausgebaut und an geeigneten Standorten auch neu erstellt. Heutzutage gelten Anlagen bis 10 MW installierter Leistung international als KWKA [1]. In den Jahren 2013 bis 2019 stieg deren installierte Leistung weltweit von 71,0 auf 78,0 GW (+9,9 %) und in Europa von 17,8 auf 19,7 GW (+10,7 %) [1].

Dialogreihe 'Ökologie & Wasserkraft an großen Gewässern'
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2023)
Als einer der großen Gewässernutzer neben Sport- und Berufsfischerei, Tourismus, Schifffahrt, Landwirtschaft und der Bevölkerung setzt sich die Wasserkraftbranche bereits seit vielen Jahrzehnten kritisch und konstruktiv mit den Auswirkungen der Wasserkraft auf die Flüsse auseinander. Für die Veränderung unserer Gewässer ist die Wasserkraft nur in Teilbereichen verantwortlich. Schiffbarmachung, Begradigung, Hochwasserschutz, Landgewinnung, fischereiliche Nutzung sowie der Erhalt der Grundwasserstände und deren Nutzung sowie die Einleitung von Abwässern haben die Gewässer in weiten Teilen Mitteleuropas wesentlich verändert.

Klima-Wasser-Kooperation Ahlde - Ergebnisse des Feldversuchs
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (1/2023)
Innerhalb der 'Klima-Wasser-Kooperation Ahlde' (KLIWAKO) wurde der Fleunegraben im Rahmen eines von den Projektbeteiligten gemeinsam getragenen Feldversuchs für die Anpassung des Landschaftswasserhaushaltes des Trinkwassergewinnungsgebiets Emsbüren-Ahlde an den Klimawandel an zwei Punkten eingestaut. Der Feldversuch wurde durch ein umfassendes Monitoring im Sinne eines gläsernen Einzugsgebiets begleitet. Es wurde der Nachweis erbracht, dass im Nahbereich der Stauanlagen der Grundwasserkörper gestützt werden kann. Für längere Zeiträume konnten influente Verhältnisse aufrechterhalten bzw. Zeiträume mit effluenten Verhältnissen eingegrenzt werden.

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de
 

 
Tagungsband vom 12. Anwenderforum Kleinwasserkraftwerke 2009 / OTTI e.V.