CRx = n*Cx/ (Sx-n ... + Sx-1 + Sx) = > 45 %? Welche Sammelquote für Batterien und Akkumulatoren ist realistisch?

Die EU-Quotenvorgabe für die getrennte Sammlung von Batterien liegt seit 2016 bei 45 %, jeweils bezogen auf die durchschnittlich während der letzten 3 Jahre in Verkehr gesetzten Massen. Für die Jahre 2017 und 2018 konnte diese Quote in Österreich - trotz ausgebauter Sammelinfrastruktur - gerade noch erreicht werden.

In den kommenden Jahren scheint dies fraglich. Eine mögliche Ursache dafür wird in einer - im Vergleich zu den bisherigen Annahmen - deutlich längeren 'Behaltedauer" durch steigende Lebensdauer und Lagerbildung vermutet. Im Auftrag der ERA Elektro Recycling Austria GmbH wurden im Jahr 2019 österreichweit Daten von kommunal gesammelten Sekundärbatterien (Akkus) erfasst und ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass weniger als 15 % der Akkus (nach Stück) innerhalb von 3 Jahren nach Herstellung als Abfall anfallen und entsorgt werden. Die durchschnittliche Behaltedauer liegt bei mehr als 6 Jahren, bezogen auf die Masse sogar bei 7,5 Jahre, da schwere Akkus tendenziell länger im Einsatz sind.
Mit den Inverkehrsetzungsmassen von Batterien steigen auch die umweltpolitischen Vorgaben für deren Hersteller. Die Quotenvorgabe für die getrennte Sammlung (Bat-terie-RL 2006/66/EC) liegt seit 2016 bei 45 %, jeweils bezogen auf die durchschnittlich während der letzten 3 Jahre in Verkehr gesetzten Massen.
Beispiel für die Berechnung d. Sammelquote 2019:


CR2019 = 3*C2019 / (S2017 + S2018 + S2019) (1)
CRx…. Sammelquote (collection rate); C…. Sammlung (collection) S…Verkäufe (sales)


Europaweit ist eine Erreichung der 45 % Sammelquote eine zunehmend große Herausforderung (Perchards SagisEPR 2017). Österreich erreichte 2018 eine Quote von 45,7 %, was im Vergleich zu 2016 (49,2 %) und 2015 (55,1 %) einer Abnahme entspricht (EAK 2018). Dies obwohl in den vergangenen Jahren verstärkt Maßnahmen zur Intensivierung der getrennten Sammlung gesetzt wurden.









Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2020 (November 2020)
Seiten: 4
Preis: € 2,00
Autor: Dr. Michael Pollak
Ing. Mag. Walter Hauer
DI Thomas Maier
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.

Grundstrukturen und Gütekriterien eines Klimawandelfolgenrechts
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel geschieht. Und ganz unabhängig davon, wie stark wir ihn bremsen werden, spüren wir schon heute seine unabwendbaren Folgen und werden in Zukunft noch stärker mit ihnen zu kämpfen haben.

CDR-Technologien auf dem Weg in die Klimaneutralität
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Zugleich wird klimaneutralität versprochen. Im Paris-Abkommen nur vage in Aussicht gestellt, soll ausweislich Art. 2 des europäischen Klimagesetzes für die Union im Jahr 2050 und nach § 3 Abs. 2 KSG für Deutschland bereits 2045 bilanziell Klimaneutralität erreicht sein.