Die Umsetzung der ökologischen Gewässerqualitätsziele der EG-Wasserrahmenrichtlinie kommt in Deutschland kaum voran. Nur etwa 8 % der Gewässerkörper erreichten 2015 den bis dahin regulär umzusetzenden Zielzustand. In Niedersachsen waren es lediglich 2 %, und der Bewirtschaftungsplan für den laufenden Bewirtschaftungszeitraum bis 2021 verspricht nur geringe Fortschritte. Der Beitrag präsentiert die wesentlichen Ergebnisse einer Studie, in der Gründe für das Umsetzungsdefizit untersucht und Wege zur rechtlichen, organisatorischen und fiskalischen Ertüchtigung der ökologischen Gewässerentwicklung aufgezeigt wurden.
Weitere Autoren: Norman Bedtke
Mit Verabschiedung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) im Jahr 2000 haben sich die Mitgliedstaaten der Europäischen Union auf ambitionierte Gewässerqualitätsziele verpflichtet, insbesondere in Bezug auf die Gewässerökologie. Die Richtlinie verlangt, dass alle Oberflächenwasserkörper (OWK) in einen 'guten ökologischen Zustand' zu überführen sind oder, sofern es sich um künstliche oder erheblich veränderte Wasserkörper (artificial or heavily modifies water bodies - HMWB) handelt, ein 'gutes ökologisches Potenzial' erreichen müssen (Art. 4 WRRL). Mit diesen Zielvorgaben gibt die WRRL ein weitreichendes ökologisches Sanierungsprogramm auf und stellt die Mitgliedstaaten vor große Herausforderungen. Das gilt vor allem in den kulturlandschaftlich geprägten Tieflandregionen, die im Zeichen der Landentwässerung und agrarischen Nutzung wasserbaulich stark überformt worden sind. Die Realisierung der ökologischen Zustandsziele der WRRL verlangt hier - neben der Eindämmung der agrarischen Nährstoff- und Pestizidbelastung - umfangreiche Maßnahmen zur physischen Gewässerentwicklung, insb. zur Herstellung der erforderlichen Durchgängigkeit, Morphologie, Retentionsräume und Ufervegetation.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 03 - 2019 (März 2019) |
Seiten: | 9 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr. Moritz Reese Prof. Dr. Erik Gawel Dr. Bernd Klauer Prof. Dr. Wolfgang Köck Dr. iur. Stefan Möckel |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.
Grundstrukturen und Gütekriterien eines Klimawandelfolgenrechts
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel geschieht. Und ganz unabhängig davon, wie stark wir ihn bremsen werden, spüren wir schon heute seine unabwendbaren Folgen und werden in Zukunft noch stärker mit ihnen zu kämpfen haben.
CDR-Technologien auf dem Weg in die Klimaneutralität
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Zugleich wird klimaneutralität versprochen. Im Paris-Abkommen nur vage in Aussicht gestellt, soll ausweislich Art. 2 des europäischen Klimagesetzes für die Union im Jahr 2050 und nach § 3 Abs. 2 KSG für Deutschland bereits 2045 bilanziell Klimaneutralität erreicht sein.