Vor dem Hintergrund signifikant abnehmender Deponiegasmengen sowie anhaltend hoher Verunreinigungen des erfassten Sickerwassers werden seit Dezember 2014 großtechnische Maßnahmen zur beschleunigten Stabilisierung der Reaktordeponie am Standort umgesetzt. Ziel ist es, technische Aufwendungen und damit einhergehende Kosten im Zuge der Deponienachsorge zu minimieren und die Reaktordeponie in einen emissionsarmen und langzeitstabilen Zustand zu überführen.
Seit Dezember 2014 wird ein Sektor der schweizerischen Deponie Teuftal (Kanton Bern) im Rahmen eines Kooperationsprojektes zwischen dem Deponiebetreiber und der TU Hamburg (TUHH) mittels kombinierter Belüftung und Bewässerung in-situ stabilisiert. Für die Belüftung wird Umgebungsluft unter vergleichsweise hohem Druck (bis zu 250 mbar) über horizontale Gas- und Sickerwasserdrainagesysteme in den Deponiekörper eingebracht. Die erfasste Abluft wird in zwei weitere Deponiesektoren überführt, wobei es dort zu einer Vorbelüftung sowie zur Ausnutzung des in der Überdeckung vorhandenen Methanoxidationspotenzials kommt. Zusätzlich zu der in situ Belüftung findet eine gezielte Befeuchtung der abgelagerten Abfälle statt. Begleitend zu der großtechnischen Umsetzung des Stabilisierungsverfahrens werden im Labor Simulationsversuche in Lysimetern durchgeführt, welche wichtige Hinweise auf die zu erwartende Entwicklung der Sickerwasserqualität sowie eine Abschätzung der notwendigen Belüftungsvolumina und -zeiträume liefern.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2016 (November 2016) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Marco Ritzkowski Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann Beat Walker |
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