Hydriertes Pflanzenöl (HVO) besteht nahezu ausschließlich aus Alkanen. Es kann daher im Gegensatz zu Biodiesel (FAME) prinzipiell in beliebigen Anteilen zu Dieselkraftstoff gemischt werden. Die Zumischraten werden nur durch normative Parameter (z.B. Dichte, Siedeverhalten) begrenzt. Die industrielle HVO-Herstellung erfolgt gegenwärtig in sogenannten Stand-Alone-Anlagen. Eine vielversprechende Alternative besteht in der Mithydrierung von Pflanzenölen bei der Entschwefelung von Gasölfraktionen in Raffinerien. Beide Prozesse laufen unter vergleichbaren Reaktionsbedingungen ab. Dadurch kann bestehende Raffinerieinfrastruktur mitgenutzt werden.
Der Beitrag stellt Ergebnisse von Co-Processing-Versuchen innerhalb eines AiF Projektes dar. Für diesen Beitrag wurden in einem Rieselbettreaktor im Technikumsmaßstab Hydrierversuche mit Mischungen aus Rapsöl und Straight-run-Gasölgefahren. Die Versuche demonstrierten die grundsätzliche Möglichkeit des Co-Processings. Des Weiteren konnte aus den Versuchsdaten ein Modell entwickelt werden, welches die Umwandlung des Pflanzenöles zu n-Alkanen und die parallel ablaufende Entschwefelung des Gasöls beschreibt. Sowohl die Produkte aus dem Co-Processing, als auch nachträgliche Mischungen aus hydriertem Pflanzenöl und hydrierten Gasölen wurden hinsichtlich der Eignung als Dieselkraftstoff untersucht.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 9. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2015) |
Seiten: | 9 |
Preis: | € 4,50 |
Autor: | Andrej Awgustow Dr. Thomas Kuchling |
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