Nährstoffausträge aus landwirtschaftlichen Nutzflächen über den Dränagepfad

Dränagen zählen zu den Hauptquellen diffuser Nährstoffeinträge aus landwirtschaftlich genutzten Flächen und tragen damit erheblich zur diffusen Belastung von Grund- und Oberflächengewässern bei. Ziel des Projektes war die zeitlich hochauflösende Messung von Nährstoffausträgen über den Dränagepfad und deren Bilanzierung. Im vorliegenden Beitrag werden Ergebnisse zur Methodik der Untersuchungen, zur Höhe der Stoffausträge und daraus abgeleitete praxiswirksame Maßnahmen zur Reduktion vorgestellt.

In der EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) wird für die Gewässer der europäischen Gemeinschaft das Ziel gefordert, einen guten ökologischen und chemischen Zustand bis 2015 zu erreichen. Im Ergebnis der aktuellen Zustandsbewertung der Gewässer Deutschlands wurden für die meisten Bundesländer die Defizite der Gewässerbeschaffenheit insbesondere anhand eines schlechten chemischen Zustandes deutlich. Für die Zielverfehlung werden als Hauptursache diffuse Nährstoffeinträge aus der Fläche angesehen. In diesem Zusammenhang stehen insbesondere die Dränagen im Fokus der Diskussion. Es wurde bereits in mehreren Erhebungen herausgestellt, dass dränierte landwirtschaftliche Flächen ein hohes Risiko für diffuse Nährstoffausträge in die Gewässer bergen, welches auch bei guter landwirtschaftlicher Praxis nicht gänzlich vermieden werden kann. Die Ursache hierfür ist die durch den beschleunigten Abfluss des Niederschlagswassers bedingte kurze Verweilzeit des Wassers im Boden. Dadurch gelangt Sickerwasser auf kurzem Weg direkt in die Oberflächengewässer, ohne dass Abbauprozesse im Boden in größerem Maße zu einem Nährstoffrückhalt beitragen können. In Sachsen-Anhalt stellen Dränagen mit einem Anteil von 23 % neben Grundwasser (32 %) und dem natürlichen Zwischenabfluss (26 %) die Hauptquellen diffuser Stickstoffeinträge in die Vorfluter dar.
Das Ziel des vorliegenden Projektes bestand in der beispielhaften Erfassung der Nährstoffausträge über den Dränagepfad aus ackerbaulich intensiv genutzten Flächen als Grundlage für die Ableitung von Reduzierungsmaßnahmen. Dabei wurden folgende Schwerpunkte bearbeitet:
 
i. Zeitlich hoch aufgelöste Erfassung der Nährstoffausträge bei aktueller Bewirtschaftung.
ii. Interpretation der zeitlichen Dynamik der Nährstoffausträge anhand relevanter Parameter, wie Klima- und Standortfaktoren sowie Bewirtschaftungsdaten (Bodenbearbeitung, Düngung u. a.).
iii. Ableitung geeigneter Maßnahmen zur Reduktion der Nährstoffausträge über den Dränagepfad.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 12/2014 (Dezember 2014)
Seiten: 6
Preis: € 10,90
Autor: Dr. Nadine Tauchnitz
Dr. Joachim Bischoff
Dr. Matthias Schrödter
Prof. Dr. Ralph Meißner
Dr. Holger Rupp
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.

Grundstrukturen und Gütekriterien eines Klimawandelfolgenrechts
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel geschieht. Und ganz unabhängig davon, wie stark wir ihn bremsen werden, spüren wir schon heute seine unabwendbaren Folgen und werden in Zukunft noch stärker mit ihnen zu kämpfen haben.

CDR-Technologien auf dem Weg in die Klimaneutralität
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Zugleich wird klimaneutralität versprochen. Im Paris-Abkommen nur vage in Aussicht gestellt, soll ausweislich Art. 2 des europäischen Klimagesetzes für die Union im Jahr 2050 und nach § 3 Abs. 2 KSG für Deutschland bereits 2045 bilanziell Klimaneutralität erreicht sein.