Die landwirtschaftliche Nutzung von stark entwässerten Moorböden führt durch Emissionen von Treibhausgasen und Nährstoffen zu hohen Umweltbelastungen. Die Boden-Degradierung kann langfristig den Verlust von landwirtschaftlicher Nutzfläche nach sich ziehen. Eine Nutzung bei Wasserständen in Flur (Paludikultur, lat. ‚palus‘ = Sumpf) ermöglichst sowohl erhebliche Umweltentlastungen als auch eine dauerhafte Produktion mit angepassten Pflanzenarten.
Die landwirtschaftliche Produktion von Biomasse auf wieder vernässten Mooren (Paludikultur, lat. ,palus = Sumpf) ist eine standortgerechte Alternative zur herkömmlichen, mit hoher Umweltbelastung verbundenen Moornutzung bei starker Entwässerung. Biomasse aus Schilf-, Seggen- und Rohrglanzgras- Dominanzbeständen eignet sich als Brennstoff. Bei der Bereitstellung lassen sich zwei Varianten unterscheiden: a) Biomasse als Hauptprodukt (Ernte mit angepasster Grünlandtechnik oder mit Spezialtechnik), b) Biomasse als Koppelprodukt (Nutzung der Ausputzbiomasse aus der Dachschilfernte). Die Biomasse kann auf der Fläche, am Flächenrand oder auf dem Betriebsgelände kompaktiert werden. Neben Ballen eignen sich insbesondere Briketts und Pellets als Brennstoff auch für kleinere Verfeuerungsanlagen. Die Aufbereitung kann in stationären und mobilen Anlagen erfolgen. Die Nutzung der Festbrennstoffe zur regionalen Energiebereitstellung in kleinen und mittleren Anlagen wie z.B. dem im Juni 2014 in Betrieb gegangenen Niedermoorbiomasse-Heizwerk Malchin stellt eine besonders nachhaltige Alternative zur Nutzung fossiler Energieträger dar.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 8. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2014) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 2,50 |
Autor: | Dipl.-Landsch.-Ökol. Tobias Dahms Sabine Wichmann |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.
Grundstrukturen und Gütekriterien eines Klimawandelfolgenrechts
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel geschieht. Und ganz unabhängig davon, wie stark wir ihn bremsen werden, spüren wir schon heute seine unabwendbaren Folgen und werden in Zukunft noch stärker mit ihnen zu kämpfen haben.
CDR-Technologien auf dem Weg in die Klimaneutralität
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Zugleich wird klimaneutralität versprochen. Im Paris-Abkommen nur vage in Aussicht gestellt, soll ausweislich Art. 2 des europäischen Klimagesetzes für die Union im Jahr 2050 und nach § 3 Abs. 2 KSG für Deutschland bereits 2045 bilanziell Klimaneutralität erreicht sein.