Potenzialstudie für Pumpspeicherkraftwerke in Baden-Württemberg

Damit Strom aus erneuerbaren Energien und dabei zunehmend aus fluktuierenden Erzeugungsarten, wie Wind oder Sonne, den bislang zumeist in Kern- oder Kohlekraftwerken erzeugten Strom zu einem Großteil ablösen kann, muss dieser in Zeiten geringer Nachfrage gespeichert werden. In Zeiten hoher Nachfrage kann der gespeicherte Strom wieder zielgerichtet abgegeben werden. Dies kann weltweit bislang nur eine Technik wirtschaftlich und großtechnisch meistern: Pumpspeicherkraftwerke. Sie wirken im Stromnetz wie große Batterien und können zur Sicherung der Netzstabilität eingesetzt werden.

Weltweit ist erkannt worden, dass die Erderwärmung mit Klimaschutzzielen verlangsamt oder gestoppt werden kann. Um die nationalen und internationalen Ziele zu erreichen, müssen die erneuerbaren Energien massiv ausgebaut werden, nach Vorgaben der Energiepolitik vor allem die volatilen Energieträger, wie Wind und Solar. Doch damit die Stromerzeugung aus den volatilen erneuerbaren Energien einen Großteil der Energieversorgung übernehmen kann, sind erhebliche Herausforderungen zu erfüllen. Die Anforderung, Strom zu speichern und in Zeiten hoher Nachfrage zielgerichtet abzugeben, kann bislang nur eine Technologie wirtschaftlich und großtechnisch meistern: Pumpspeicherkraftwerke.
Vor diesem Hintergrund stellt die Kenntnis des noch verfügbaren Potenzials im Land Baden-Württemberg den zentralen Ausgangspunkt für eine Diskussion über Speichermöglichkeiten dar. Dies beweisen zahlreiche Anfragen von Kommunen und Regionalverbänden an die EnBW Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) zu möglichen Speicherstandorten. Um an der Energiewende aktiv mitzuwirken, ist auch die Kenntnis der Potenziale und Möglichkeiten eine wichtige Grundvoraussetzung. Insbesondere für die Pumpspeicherpotenziale gab es für Baden-Württemberg bislang keine umfassende Untersuchung.
Das Bundesland Baden-Württemberg (35 794 km²) ist mit dem Schwarzwald, der Schwäbischen Alb sowie dem Odenwald durch eine bergige Landschaft geprägt. Für den Industriestandort Baden-Württemberg stellt die räumliche Nähe der Speicher zu den Verbrauchszentren energiepolitisch wie auch von Seiten des Netzmanagements einen Vorteil dar.
Vorrangiges Ziel der Potenzialstudie war die Ausweisung der potenziell geeigneten Flächen in Baden-Württemberg für die Realisierung von Pumpspeicherkraftwerken und daraus abgeleitet die Ermittlung des technisch sinnvollen und umweltschutzrelevanten Potenzials an Pumpspeicherleistung [GW] anhand einer konkreten Standortdetektierung. Bevor auf dieser Basis konkrete Projekte angegangen werden, sind vorab eine Reihe von Restriktionen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu klären.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 03/2013 (März 2013)
Seiten: 5
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Claudia Berger
Nikolaus Sauer
Dipl.-Ing. Robert Achatz
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.

Grundstrukturen und Gütekriterien eines Klimawandelfolgenrechts
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel geschieht. Und ganz unabhängig davon, wie stark wir ihn bremsen werden, spüren wir schon heute seine unabwendbaren Folgen und werden in Zukunft noch stärker mit ihnen zu kämpfen haben.

CDR-Technologien auf dem Weg in die Klimaneutralität
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Zugleich wird klimaneutralität versprochen. Im Paris-Abkommen nur vage in Aussicht gestellt, soll ausweislich Art. 2 des europäischen Klimagesetzes für die Union im Jahr 2050 und nach § 3 Abs. 2 KSG für Deutschland bereits 2045 bilanziell Klimaneutralität erreicht sein.