Wie viel Energie steckt in der Organik kommunaler Abfälle aus ländlichen Gebieten?

Die Optimierung der Erfassung und Verwertung von Bioabfällen, welche und wie zusätzliche Potenziale erschlossen werden können und sich dieses ökologisch und wirtschaftlich realisieren lässt, sind aktuelle Fragen der Abfallwirtschaft. Mit der Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes KrWG vom 30.03.2010 soll die europäische Abfallrahmenrichtlinie bis zum 12. Dezember 2010 umgesetzt werden (Richtlinie 2008/98/EG vom 19. November 2008 über Abfälle und zur Aufhebung bestimmter Richtlinien, AbfRRL). Eine Forderung in dieser Novelle ist die Einführung einer flächen deckenden Getrenntsammlung von Bioabfällen (ab 2015).

Im Bundesdurchschnitt beträgt die Menge an Bioabfall (Biotonne) 50,7 kg/ E*a. Die Menge der bundesweit getrennt erfassten Bioabfälle betrug in den letzten Jahren ca. 4,1 Mio. Mg. Das mögliche Potenzial ist aber bei weitem noch nicht erschlossen, wie der hohe organische Anteil von ca. 34 Gew.-% im Restmüll belegt. Auch wenn der Anteil der Energie, die aus Bioabfall gewonnen wird, in Deutschland bis heute vergleichsweise gering ist, so hat doch der Zubau von Vergärungsanlagen gerade in den vergangenen zehn Jahren stark zugenommen. Im Jahr 2009 wurden von den getrennt gesammelten kommunalen Bioabfällen 12 % (0,43 Mio. Mg) in kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlagen und 5 % (0,15 Mio. Mg) in reinen Vergärungsanlagen energetisch verwertet. In Mecklenburg-Vorpommern existiert bisher noch keine Vergärungsanlage welche kommunale Bioabfälle verwertet.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 4. Rostocker Bioenergieforum (Oktober 2010)
Seiten: 3
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Andrea Schüch
M. Sc. Beatrix Lüdecke
M. Sc. Franziska Höfs
Prof. Dr. Michael Nelles
 
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