Durch RFID zur ressourcenoptimierten Kreislauf- und Entsorgungswirtschaft

Mit dem Übergang eines Produktes in die Entsorgungsphase gehen in der Regel eine Vielzahl produktspezifischer Informationen verloren. Dieses Informationsdefizit führt dazu, dass anschließende Erfassungs- und Behandlungsprozesse auf den physikalischen Eigenschaften der Altprodukte und den Erfahrungswerten der Bearbeiter basieren, was ein hochwertiges, ressourcenoptimiertes Recycling der Altprodukte erschwert. Dies betrifft besonders die Abfallfraktion der Elektro- und Elektronikaltgeräte als ein sehr komplexes Vielstoff- und Geräteartengemisch. Mangelnde spezifische Produktinformationen führen bei den Behandlungsprozessen dazu, dass in Kleinstmengen verbaute Wertstoffe wie Indium, Platingruppenmetalle oder seltene Erden nur unzureichend durch die bestehenden Behandlungsstrategien erfasst werden.

Eine auf Radio Frequency Identification (RFID) basierende smarte Produkt-kennzeichnung von Elektro- und Elektronikgeräten überwindet das derzeit bestehende Informationsdefizit, welches eine zielgerichtete Erfassung und Behandlung von Elektro- und Elektronikaltgeräten (EAG) limitiert. Dadurch, dass Produkt- und Informationsstrom über einen Informationsträger in Form eines Transponders fortan gekoppelt sind, lassen sich produktspezifische Informationen in die Entsorgungsphase übermitteln, die dort zu einer Umlenkung und Spezifikation der Altgerätemengen hinsichtlich des weiteren Behandlungsweges führen. Hierdurch wird das neue Entsorgungsparadigma gestärkt, wonach nicht mehr die Minimierung der Entsorgungskosten verfolgt sondern die Maximierung der Recyclinggewinne fokussiert wird. Für den Bereich EAG bedeutet das im Besonderen, die Wiederverwendung gebrauchter Altgeräte, die Rückgewinnung eines Höchstmaßes an Wertstoffen in möglichst sortenreiner Form sowie die Isolierung und Beseitigung von Schadstoffen.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2010 (November 2010)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Dr.-Ing. Stephan Löhle
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Arnd I. Urban
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.

Grundstrukturen und Gütekriterien eines Klimawandelfolgenrechts
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel geschieht. Und ganz unabhängig davon, wie stark wir ihn bremsen werden, spüren wir schon heute seine unabwendbaren Folgen und werden in Zukunft noch stärker mit ihnen zu kämpfen haben.

CDR-Technologien auf dem Weg in die Klimaneutralität
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Zugleich wird klimaneutralität versprochen. Im Paris-Abkommen nur vage in Aussicht gestellt, soll ausweislich Art. 2 des europäischen Klimagesetzes für die Union im Jahr 2050 und nach § 3 Abs. 2 KSG für Deutschland bereits 2045 bilanziell Klimaneutralität erreicht sein.