Vorschläge für Kriterien zur Beendigung einer erfolgreichen Deponiebelüftung

Übergeordnetes Ziel der Stilllegungs- und Nachsorgemaßnahmen auf Siedlungsabfalldeponien, wie sie in Deutschland insbesondere bis 2005 betrieben wurden, ist es, ihre langfristige Umweltverträglichkeit zu gewährleisten. Dazu sind sie in einen derart emissionsarmen Zustand zu überführen, dass nicht nur eine an das Deponieverhalten angepasste Oberflächenabdichtung aufgebracht werden kann, sondern auch eine Reduzierung des Nachsorgeaufwands und eine Entlassung aus der Nachsorge in überschaubaren Zeiträumen erreicht wird.

Das Verhalten des Deponiekörpers bestimmt u.a. die Gestaltung und den Zeitpunkt zur Aufbringung des Abdichtungssystems sowie die langfristige Unterhaltung in der Deponienachsorge. Die Steuerung des Wasser- und Gashaushalts über Deponiebelüftungsmaßnahmen mit oder ohne Infiltration sind dabei geeignete Verfahren, um eine Beschleunigung biologischer Abbauprozesse und Verbesserung des Langzeitverhaltens zu bewirken.

Die neue Deponieverordnung (DepV), die am 16.07.2009 in Kraft trat, eröffnet daher Möglichkeiten, diese Verfahren in der Betriebs- und Stilllegungsphase einzusetzen und damit sowohl den Belangen des vorsorgenden Umweltschutzes als auch den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Deponienachsorge gerecht zu werden.

Eine wesentliche Frage zur Anwendung dieser Verfahren ist, mit welchen Kriterien und mit welcher Nachweisführung die Beschleunigung biologischer Abbauprozesse und die Verbesserung des Langzeitverhaltens dokumentiert werden kann, um die erfolgreiche Durchführung zu belegen. Dazu werden im Folgenden Vorschläge entwickelt, die an die Vorgaben der Deponieverordnung anknüpfen und auf umfangreichen Ergebnissen wissenschaftlicher Untersuchungen und erfolgreich abgeschlossener Vorhaben zur aeroben in situ Stabilisierung (Deponiebelüftung) basieren. Nach Auffassung der Autoren sind diese Kriterien auch ein Maßstab bzw. Anforderungs- oder Zielwerte für die Entlassung einer Deponie aus der Nachsorge.



Copyright: © Verlag Abfall aktuell
Quelle: Band 35 - Deponietechnik 2010 (Februar 2010)
Seiten: 21
Preis: € 8,40
Autor: Dr.-Ing. Kai-Uwe Heyer
Dr.-Ing. Karsten Hupe
Dr.-Ing. Marco Ritzkowski
Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann
 
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