Geothermienutzung als integraler Bestandteil eines Gesamtenergiekonzeptes

In Tettnang entstand der Neubau eines industriell genutzten Gebäudes mit einer Bruttogeschossfläche von 5.500 m2. Nutzer des Gebäudes ist ein weltweit operierendes Unternehmen der Elektronikbranche. Das Gebäude besitzt vielfältige Nutzungsbereiche, wie die Produktion von elektronischen Bauteilen, die Lagerung von elektronischen Bauteilen in einem vollautomatischen Hochregallager sowie einen Verwaltungs- und Schulungstrakt.

Industrielle Gebäude, insbesondere wenn Produktionsprozesse vorhanden sind, verfügen häufig über einen hohen und auch kontinuierlichen Kühlungsbedarf. Die Kombination aus Heizung und Kühlung lässt sich energetisch vorteilhaft mit der oberflächennahen Geothermie umsetzen. Da bei dieser Art der Erneuerbaren Energien die Nutzung der thermischen Speicherfähigkeit des Erdreichs im Vordergrund steht, wird bei einer ausgewogenen Wärmebilanz ein Doppelnutzen erzeugt.D. h. der Wärmeeintrag in das Erdreich während der Kühlperiode liegt bilanziell auf gleicher Höhe wie der Wärmeentzug aus dem Erdreich im Heizfall. So kann das Erdsondenfeld doppelt genutzt und damit kleiner dimensioniert werden. Die Wirtschaftlichkeit der Geothermie verbessert sich, da zur Wärmeerzeugung noch die Kälteerzeugung hinzukommt und diese monetär noch höher bewertet werden kann. In diesem Bauvorhaben wurde aus den genannten Gründen die oberflächennahe Geothermie als eine Energiequelle zur Heizung und Kühlung favorisiert. Die Komplexität der energetischen Nutzungen im Gebäude machte allerdings ein integrales Gesamtenergiekonzept erforderlich (Abb. 1).



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Sonderherft 2010 (Februar 2010)
Seiten: 4
Preis: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Markus Pfeil
Dipl.-Ing. Holger Koch
 
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