Nutzung der oberflächennahen Geothermie in Hessen - Zahlen und Kenngrößen

Innerhalb weniger Jahre wurden in Hessen einige Tausend Erdwärmesondenanlagen von einer stetig gewachsenen Zahl von Bohrfirmen errichtet. Die nachfolgende statistische Auswertung dokumentiert die Entwicklung und den Stand dieses Booms. Sie charakterisiert Art und Umfang des Einsatzes von Erdwärmesonden in Hessen anhand verschiedener technischer Merkmale und erläutert Einflussfaktoren der Anlagenplanung.

Innerhalb weniger Jahre wurden in Hessen einige Tausend Erdwärmesondenanlagen von einer stetig gewachsenen Zahl von Bohrfirmen errichtet. Die nachfolgende statistische Auswertung dokumentiert die Entwicklung und den Stand dieses Booms. Sie charakterisiert Art und Umfang des Einsatzes von Erdwärmesonden in Hessen anhand verschiedener technischer Merkmale und erläutert Einflussfaktoren der Anlagenplanung. Die durchschnittliche hessische EWSAnlage dient zur Beheizung von Wohngebäuden mit einem Heizleistungsbedarf von 10 bis 11 kW. Sie hat zwei Bohrungen mit einem Bohrdurchmesser von 150 mm und einer Tiefe von 94 m, in die Doppel-U-Sonden 32*2,9 mm eingebaut sind. Als Wärmeträgermittel wird überwiegend ein Wasser-Monoethylenglykol-Gemisch eingesetzt. Die Bemessung der EWS erfolgt vielfach ohne Berücksichtigung der standörtlichen geologischen Situation, sondern stattdessen auf Basis von vermeintlichen Erfahrungswerten. Dieses Vorgehen wird durch die VDI-Richtlinie 4640, Blatt 2 selbst und Empfehlungen von Wärmepumpenherstellern gefördert. Es ist davon auszugehen, dass sich die gem. § 127 BBergG erforderliche Prüfung der Betriebsplanpflicht ab einer Bohrtiefe von 100 m auf die Bemessung von EWS auswirkt. Hier sollte geprüft werden, ob die Betriebsplanpflicht erst ab einer größeren Tiefe (z. B. 150 m) zu prüfen ist. Über 50 Prozent der EWS-Anlagen verfügen über eine Heizleistung von 7 bis 12 kW. Heizleistungen über 20 kW treten bei EWS-gekoppelten Wärmepumpen nur selten auf. Mit der Heizleistung steigen aber auch die Zahl der EWS einer Anlage und deren gegenseitige Beeinflussung. Es erscheint daher äußerst sinnvoll, spezifische Entzugsleistungen beispielsweise auch für WP-Heizleistungen von 5, 10, 15 und 20 kW bereitzustellen.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 03 - 2009 (April 2009)
Seiten: 7
Preis: € 4,00
Autor: Dr. Sven Rumohr
 
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