Ermittlung der Energieeffizienz in Anlagen zur thermischen Abfallbehandlung – Zur Problematik von Äquivalenzwerten und der Berechnung des Heizwertes

Abfallbehandlungsmaßnahmen müssen aufgrund unterschiedlicher Rechtsfolgen als Maßnahmen zur Verwertung oder zur Beseitigung eingestuft werden. Die in dem Entwurf der Abfallrahmenrichtlinie enthaltenen Berechnungsgleichungen weisen derzeit prinzipielle Fehler auf, weshalb sie im Hinblick auf die Unterscheidung
zwischen Verwertung und Beseitigung aus der Sicht von Ingenieurdisziplinen nicht tauglich sind.

Es werden die prinzipiellen Fehler bei der Bilanzierung in dem Entwurf der Abfallrahmenrichtlinie, d.h. Festlegung eindeutiger Bilanzkreise und der zugehörigen ein- und austretenden Massen- und Energieströme und Ableitung der Energieeffizienz im Sinne eines Wirkungsgrades erörtert. Die Auswirkungen aus juristischer Sicht werden diskutiert. Vor diesem Hintergrund wird in dem vorliegenden Beitrag nur zusammenfassend auf die grundsätzliche Methode der Bilanzierung eingegangen, wie sie in der Verfahrenstechnik allgemein üblich und im Zusammenhang mit Energieumwandlungsanlagen und für Abfallverbrennungsanlagen dargestellt ist. Als Erweiterung werden hier nun die Verwendung von Äquivalenzwerten bei der Bewertung unterschiedlicher Energiearten und die Berechnung des Heizwertes von Abfällen erörtert. Zunächst wird die thermodynamische Bedeutung und die Verwendung von Äquivalenzwerten an einfachen Beispielen erläutert. Darauf aufbauend lässt sich zeigen, dass derzeit eine nicht mit den Grundlagen der Thermodynamik in Einklang stehende Verwendung von Äquivalenzwerten vorgesehen ist. Im Hinblick auf den Heizwert werden in dem vorliegenden Beitrag ebenfalls zunächst grundsätzliche Vorgehensweisen beschrieben. Vor diesem Hintergrund erfolgt dann beispielhaft die qualitative und auch quantitative Diskussion von Heizwert-Regressionsformeln.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Energie aus Abfall 2 (2007) (Februar 2007)
Seiten: 20
Preis: € 0,00
Autor: Professor Dr.-Ing. Michael Beckmann
Prof. Dr.-Ing. Reinhard Scholz
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.