Verkürzung der Deponiennachsorge mittels Niederdruck In-Situ Belüftung

Nachsorgezeiträume für Siedlungsabfalldeponien werden in unterschiedlichen wissenschaftlichen Publikationen mit vielen Jahrzehnten bis einigen Jahrhunderten prognostiziert.

Die in-situ Belüftung im Niederdruckverfahren kann in diesem Zusammenhang zu einer deutlichen Verbesserung des Emissionsverhaltens von Altdeponien beitragen, sowohl hinsichtlich einer minimierten Restgasproduktion als auch geringerer Sickerwasserbelastungen. Am Beispiel der norddeutschen Altdeponie Kuhstedt werden seit 1999 im Rahmen eines F & EVorhabens die Auswirkungen der in-situ Belüftung wissenschaftlich untersucht. Nach einer Brutto-Belüftungsdauer von ca. fünf Jahren lassen sich signifikante Verringerungen der Sickerwasserbelastungen (insbesondere Ammonium-Stickstoff) sowie eine minimierte Deponiegas- Restproduktion beobachten. Zurückzuführen sind diese Veränderungen auf die intensivierten mikrobiologischen Stoffwechselreaktionen unter den geänderten Milieubedingungen im Deponiekörper. So können beispielsweise einige Kohlenstoffverbindungen schneller und weitgehender unter aeroben Bedingungen abgebaut werden als im anaeroben Milieu. Auf der Grundlage einer Kohlenstoffbilanz für den belüfteten Deponiekörper lässt sich schließlich die verbleibende Behandlungsdauer bis zur weitgehenden biologischen Stabilisierung abschätzen.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: DepoTech 2006 (November 2006)
Seiten: 8
Preis: € 4,00
Autor: Dr.-Ing. Marco Ritzkowski
Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann
 
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