Rahmenbedingungen für die energetische Nutzung von Ersatzbrennstoffen in Europa und deren Auswirkung auf die Anlagenkonzeption

Auch wenn die gerade in den letzten Monaten rege und teilweise sehr heftig geführte Diskussion um das Thema Ersatzbrennstoffe es suggerieren könnte, so ist dies doch bei weitem kein neues Thema.

Folgende Begriffe z.B. sind teilweise schon lange gebräuchlich:

Prinzipiell werden bestimmte Abfälle seit Jahrzehnten als Ersatz für fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl oder Gas eingesetzt und somit energetisch genutzt. Der Einsatz von Altreifen, gebrauchten Lösemitteln und Ölen in der Zementindustrie ist lang geübte Praxis – allerdings unter dem weniger schönen Namen Mitverbrennung. Tiermehl geht als Folge von BSE heute großteils in kohlegefeuerte Kraftwerke, wobei niemand auf die Idee kommen würde, dies als Ersatzbrennstoff zu deklarieren. Klärschlamm wird ebenfalls in nicht unerheblichen Mengen in Kraftwerken zugefeuert. Bei diesen Brennstoffen handelt es sich um vergleichsweise klar definierte und abgegrenzte Abfallströme, die von vornherein getrennt anfallen und daher hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe recht genau spezifiziert werden können. Diejenigen Ersatzbrennstoffe, die derzeit im Fokus der Diskussion stehen, sind von ihrer Art und Zusammensetzung allerdings deutlich inhomogener.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Texte zur Abfall- und Energiewirtschaft 2 (2006) (Dezember 2006)
Seiten: 16
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Johannes J. E. Martin
 
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