Rechnung mit Unbekannten

Wie lange noch müssen Restabfälle und Ersatzbrennstoffe zwischengelagert werden?

Die Frage nach der minimalen oder der maximalen Zwischenlagerzeit für Restabfälle und heizwertreiche Abfälle, die später als Ersatzbrennstoffe eingesetzt werden könnten, kann zur Zeit niemand zuverlässig beantworten. Selbst wenn das Aufkommen der zwischenzulagernden Abfälle aus heutiger Sicht einigermaßen exakt bekannt wäre, ist es aufgrund mehrerer Faktoren nicht möglich, seriös einzuschätzen, wie sich die Akteure im europäischen Abfallmarkt tatsächlich verhalten werden. Man kann heute jedoch mit großer Sicherheit davon ausgehen, daß die deutsche Abfallwirtschaft sich noch in den Jahren 2010 bis 2015 mit dem Thema Zwischenlagerung und Rückholung von Abfällen aus diesen Zwischenlagern beschäftigen wird. In welchem Umfang sich diese Rückholung der Restabfälle und der heizwertreichen Abfälle auf die mittelfristige Auslastung von einzelnen Abfallverbrennungsanlagen oder Ersatzbrennstoff-Kraftwerken auswirken wird, ist jedoch weder einzeln noch in der Gesamtsumme genau prognostizierbar. Folglich sollten die Anlagenbetreiber diese rückholbaren heizwertreichen Abfälle auch nicht bei den Mittelfristplanungen der Auslastung ihrer Anlagen fest berücksichtigen. Eine verläßliche Rückholung der zwischengelagerten Abfallmengen, beispielsweise mit Hilfe eines Masterplans oder verbindlicher Regelungen, wird es in Deutschland für die einzelnen Akteure im Abfallmarkt aller Voraussicht nach nicht geben. Hierauf sollten sich alle Akteure mittel- bis langfristig einstellen.



Copyright: © Rhombos-Verlag
Quelle: ZWISCHENLAGERUNG (September 2006)
Seiten: 6
Preis: € 0,00
Autor: Holger Alwast
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.