Die mechanisch-biologische Vorbehandlung von Abfällen kann als eine neue“ Technologie angesehen werden, wenn man berücksichtigt, dass sehr strikte Grenzwerte erreicht werden müssen.
Darüber hinaus sind neue MBV-Anlagen im Vergleich zu früher gebauten biologischen Abfall-Behandlungsanlagen (i.M. ± 30.000 t/a) weit größer (bis zu 200.000 t/a). Diesen zwei Tatsachen ist es zuzuschreiben, dass neugebaute MBV-Anlagen häufig einer längeren vorbetrieblichen Phase bedürfen, bevor sie in den Routinebetrieb gehen können. Zudem unterliegen die zu deponierenden behandelten Abfälle sowie das Abgas strengen Vorgaben. Für die mechanisch-biologische Behandlung von Abfällen im Labormaßstab liegen bereits zahlreiche Erfahrungen vor, die nützlich und wichtig sind. Nichtsdestotrotz kann eine Maßstabsveränderung auf Normalbetrieb (1:1) eine Vielfalt von technischen Problemen mit sich bringen. Aus diesem Grunde ist es keine Überraschung, dass anfangs die Grenzwerte von vielen Anlagen nicht erreicht werden. Hinzu kommt, dass umfangreichere Überwachungsmaßnahmen hinsichtlich der Prozesskontrolle und -steuerung erforderlich sind. In einem Szenario, in dem eine Anlage zwar technisch und biologisch zufriedenstellend arbeitet, aber ein oder mehrere Grenzwerte nicht erreicht werden, müssen die Gründe hierfür untersucht und entsprechende Abhilfemaßnahmen getroffen werden. Eine Prozessoptimierung und / oder Verlängerung der Behandlungszeit kann erforderlich sein. Im Allgemeinen ist die am schwierigsten zu erfüllende Vorgabe das Erreichen eines TOC (Total Organic Carbon) von < 250 mg/l im Eluat, besonders wenn “trockene” Verfahren zum Einsatz kommen. In diesem Zusammenhang unterstützt der Verfasser die Erhöhung des TOC im Eluat von 250 auf 300 mg TOC/l.
Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement |
Quelle: | 67. Informationsgespräch (September 2006) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann |
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