Lignocellulose in Form von Stroh, Heu oder Restholz ist mit Abstand die billigste und am häufigsten vorkommende Biomasse.
Derzeit werden in Deutschland derzeit ca. 3 % des Primärenergiebedarfs gedeckt. Durch konsequente Nutzung aller biogenen Rest- und Abfallstoffe lässt sich dieser Anteil bis auf ca. 12 % steigern [1]. Da Biomasse die einzige erneuerbare Kohlenstoffquelle ist, kann sie langfristig einen Teil der fossilen Rohstoffquellen und Energieträger ersetzen. Dies wird sowohl in der Herstellung organischer Chemieprodukte, aber auch bei der Erzverhüttung (Reduktionsmittel) als auch in Hochtemperaturprozessen (Zement, Keramik) der Fall sein. Die Umstellung der organischen Chemieindustrie auf Biomasse als Rohstoff ist eine langfristige und umfangreiche Herausforderung an die chemische Forschung und Entwicklung. Abgesehen von der bereits heute praktizierten Verwertung von Naturstoffen ist der wirtschaftliche Anreiz zur intensiveren chemischen Biomassenutzung für Massenprodukte derzeit noch gering. Die rechtzeitige Entwicklung entsprechender Technologien ist jedoch eine Vorsorgemaßnahme, die schon heute unsere Ölabhängigkeit mindern und die Wettbewerbsfähigkeit verbessern kann. Der Nutzung dieser einzigartigen Eigenschaft von Biomasse zur Herstellung von Synthesekraftstoffen und organischen Chemikalien sollte daher Priorität vor einem Einsatz im Strom- oder Wärmemarkt eingeräumt werden.
| Copyright: | © C.A.R.M.E.N. e.V. |
| Quelle: | 14. C.A.R.M.E.N. Symposium (2006) (Juli 2006) |
| Seiten: | 12 |
| Preis: | € 6,00 |
| Autor: | Prof. Dr. Eckhard Dinjus Prof. Dr. Nicolaus Dahmen |
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Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
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Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
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Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.