Ziel des Projektes ist ein neues umfassendes Abfallwirtschaftskonzept für den Staat und die Stadt Sao Paulo. Dabei soll der bisherige Weg der direkten Ablagerung verlassen und durch zeitgemäße Abfallbehandlungseinrichtungen, wie z. B. Systeme zur energetischen Verwertung, ersetzt werden, um die Deponiemengen zu verringern und die Grundwasserressourcen sowie den Boden zu schonen. Damit entspricht das Projekt den Grundanforderungen an eine moderne Umweltpolitik nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit. Nachhaltige Folgen solcher Veränderungen sind der schonende Umgang mit den Ressourcen, die optimale Nutzung der anfallenden Abfallmengen und die Minimierung des Flächenverbrauchs.
Der Ablauf des Projekts gliedert sich in mehrere Phasen:
In der ersten Phase, die mit der Vorlage und Diskussion dieses Berichts in einem Workshop abgeschlossen wird, soll die Notwendigkeit für einen Wandel dargestellt und die Diskussion über eine konsensuale Veränderung eröffnet werden. Dabei wird insbesondere auf die Bedingungen eingegangen, die einen Einfluss auf die Wahl eines modernen Abfallwirtschaftssystems haben können.
Nach dem ersten Workshop werden die Voraussetzungen für Genehmigungen von entsprechenden Behandlungsanlagen beleuchtet. Dabei soll auf die Zusammenhänge zwischen Emissionen und Kosten von Anlagen zur energetischen Verwertung und anderen modernen Technologien eingegangen werden. Ein Schwerpunkt wird die anlagentechnische Ausstattung und Organisation sein, die Glaubwürdigkeit und Transparenz des Anlagenbetriebes gewährleisten soll. Auch soll hier die Rolle unabhängiger Überwachungsstellen für den Nachweis von Qualität und Zuverlässigkeit bei der Errichtung und dem späteren Betrieb dargestellt werden. In Bayern haben sich solche Experten als glaubwürdige Mittler zwischen der Öffentlichkeit, den Anlagenbetreibern und staatlichen Organen erwiesen.
Im nächsten Projektschritt werden anlagenbetriebstechnische Verfahren anhand bayerischer Praxis und Erfahrungen vertieft. Technische Überwachung, Emissionskontrolle und Nachweisführung, einschließlich des ganzen Genehmigungsverfahrens, werden im Einzelnen untersucht, und daraus soll eine auf Sao Paulo übertragbare Lösung abgeleitet werden. Insbesondere sollen Konzepte für die Pflichten von Anlagenbetreibern sowie die Rechte und Aufgaben der staatlichen Behörden erarbeitet werden.
Auf einem abschließenden Kongress, der für Mitte 2006 geplant ist, werden dann die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert. Die politische und technische Umsetzung wird sich daran anschließen.
Inhaltsverzeichnis des 1. Teilberichtes:
Copyright: | © Technical Co-Operation Project Bavaria-Sao Paulo |
Quelle: | |
Seiten: | 44 |
Preis: | € 20,00 |
Autor: | Dipl.-Ing.; Dipl. Wirtschafts.-Ing. Wolfgang Scholz Dr.-Ing. Thomas König Governo Milton Norio Sogabe Aruntho Savastano Neto Frank Whitton |
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