Möglichkeiten und Grenzen der automatischen mechanischen Trennung von Abfallgemischen

Eine der zur Deponietechnik 2006 in Hamburg gestellten Fragen lautet: Kommt 2020? Sie lässt sich auch anders formulieren: Ist eine industrielle Gesellschaft vorstellbar, die konsumiert und produziert, aber auf die Ablagerung von Resten diesen Tuns in Deponien vollständig verzichten kann?

Wenn zumindest diese Richtung eingeschlagen werden soll, so ist in der Abfallwirtschaft eine deutliche Verstärkung der Verwertung erforderlich. Hier hat sich ein Nebeneinander von werkstofflicher und energetischer Verwertung etabliert, wobei die Preisentwicklung des letzten Jahres sowohl für die primäre Rohstoffversorgung als auch für Entsorgungsdienstleistungen einen kleinen Beitrag leistet, damit aufwändige Recyclingtechnik zur Erzeugung von Sekundärrohstoffen auch ökonomisch eine Berechtigung erlangt.
Verwertung im umfassenden Maß der Idee 2020 wird maßgeblich auf einen energetischen Weg angewiesen sein. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass moderne Produktion auf Intelligenz in der Konstruktion und preiswerte Fertigung setzt, Aspekte von Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit aber nicht von Bedeutung sind. Das Ergebnis sind komplexe Produkte für den Ge- und Verbrauch, die nicht durch großen Rohstoffeinsatz, sondern durch häufig komplizierte und sehr vielfältige Strukturen gekennzeichnet sind. Hier stößt jedes Recycling an Grenzen.
Das Konzept einer vollständigen Verwertung von Abfällen setzt hohe Erwartungen an die Trennung von Stoffgemischen als Vorstufe von Verwertungsprozessen frei, wie die aktuellen Diskussionen etwa um den Verzicht auf die getrennte Sammlung von Leichtverpackungen belegen. Ob diese Erwartungen durch die moderne Aufbereitungstechnik für Abfälle erfüllt werden kann, soll im Folgenden untersucht werden.



Copyright: © Verlag Abfall aktuell
Quelle: Band 29 - Deponietechnik 2006 (Mai 2006)
Seiten: 10
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Thomas Pretz
 
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