Das Thema Brachflächenrecycling ist vielschichtig und beinhaltet die unterschiedlichsten Aspekte [1]. Revitalisierungen bergen oft Interessenkonflikte, es müssen für alle Parteien vertretbare Kompromisse gefunden werden.
Mit der Aufbereitung vorgenutzter Flächen ist meist der Rückbau alter Bausubstanz verbunden, eine kostenintensive Aufgabe, die keinen direkten Erlös zur Folge hat. Besonders brisant wird es, wenn auf Brachen kontaminierte Bereiche vorhanden sind. Rechtliche Bestimmungen und ökologische Forderungen sowie finanzielle Aspekte müssen ebenso beachtet werden wie technische Machbarkeit und Aspekte der politischen Vertretbarkeit. Hinzu kommt, dass kein Projekt dem anderen gleicht; unvorhergesehene Schwierigkeiten kosten Zeit und Geld. Es gilt, frühzeitig mögliche Probleme aufzuspüren und in die Planung einzubeziehen. Trotz aller Probleme gibt es jedoch hinreichend Gründe für die Revitalisierung von Brachflächen. Zwar erfordert das Bauen "auf der grünen Wiese" meist einen wesentlich geringeren Planungs- und Kostenaufwand. Die meist günstige Lage sowie die bereits vorhandene Erschließung ehemals genutzter Flächen kann jedoch ausschlaggebend dafür sein, den Mehraufwand des Schleifens“ von Gebäuden sowie eventueller Sanierungsmaßnahmen in Kauf zu nehmen. Hinzu kommt das Problem eines beständigen, nicht zu unterschätzenden Flächenverbrauchs für Neuansiedlung, der im Widerspruch mit dem Grundsatz der Nachhaltigkeit im Umgang mit den natürlichen Ressourcen steht. Vor diesem Hintergrund ist beim Rückbau vorhandener Anlagen auch der Umgang mit anfallender Bausubstanz zu betrachten. Hier richtet sich der Blick auf innovative Abbruchkonzepte, die eine hohe Verwertungsquote des Abfalls bei gleichzeitig geringen Mengen an Abfall zur Beseitigung ermöglichen. Bei kontaminierten Böden können innovative Sanierungstechniken Alternativen zum kosten- und arbeitsintensiven Bodenaustausch bieten.
| Copyright: | © ICP Ingenieurgesellschaft Prof. Czurda und Partner mbH |
| Quelle: | 3. Karlsruher Altlastenseminar - 2002 (Juni 2002) |
| Seiten: | 10 |
| Preis: | € 5,00 |
| Autor: | Prof. Dr.-Ing. Horst Görg |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.