Die Europäische Union erteilt Entwicklern und Produzenten einen Gestaltungsauftrag für mehr Umweltschutz und Innovation
Die Europäische Union will Umweltbelastungen und Gesundheitsrisiken verringern, die von Produkten ausgehen. Die Schwerpunkte dieses Ansatzes liegen in der umweltgerechten Gestaltung von Produkten sowie in einem veränderten Verbraucherverhalten, etwa ein effizienterer und sparsamerer Umgang mit Energie. Neuere Studien zeigen, daß man in Deutschland im Jahr durchschnittlich bis zu zehn Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2), also mehr als ein Prozent des jährlichen CO2-Ausstoßes, einsparen könnte, wenn Leerlaufverluste bei elektrischen Geräten vermieden würden. Um die Potentiale für Energieeinsparungen und für geringere Umweltbelastungen bei Produkten besser ausschöpfen zu können, wurden neue Ansätze in die umweltpolitische Debatte eingebracht: etwa die EG-Richtlinie zur Schaffung eines Rahmens für die Festlegung von Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energiebetriebener Produkte“ (EuP-Richtlinie), die am 11. August 2005 in Kraft getreten ist, oder das Grünbuch zur Energieeffizienz, das die Europäische Kommission im Juli 2005 verabschiedet hat. Viel diskutiert wird auch der aus Japan stammende Top-Runner“-Ansatz, bei dem jeweils innerhalb einer Produktkategorie das energieeffizienteste Gerät zu dem Standard erklärt wird, den die Geräte aller Firmen innerhalb einer bestimmten Frist erreichen müssen. Diese politischen Initiativen intensivieren die Diskussion um Energie- und Ökoeffizienz, Ressourcenproduktivität, Wettbewerb, Innovation und Konsum im Kontext einer produktbezogenen Umweltpolitik. Auch die neue Bundesregierung sieht hier einen Schwerpunkt der 16. Legislaturperiode für die Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik in Deutschland und Europa.
Copyright: | © Rhombos-Verlag |
Quelle: | 04/2005 - Ökodesign (Januar 2006) |
Seiten: | 3 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Matthias Koller Diplom-Forstwirt Univ. Christian Löwe |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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