Für die energetische Bewertung von Verfahren werden u.a. Kennziffern wie z.B. der spezifische Energieverbrauch, Wirkungsgrade, spezifische Abgasmassenströme und spezifische Schadstofffrachten benötigt. Diese Angaben lassen sich i.d.R. mit einfachen Bilanzmodellen mit Massen- und Energieerhaltungsgleichungen für den stationären Zustand ermitteln.
Darüber hinaus besteht die Aufgabe, Verfahren und Verfahrensketten aus energetischer Sicht zu optimieren. Da in zunehmendem Maße im Bereich der Abfallbehandlung Konzepte zur Nutzung von Ersatzbrennstoffen in Verfahren der Grundstoffindustrie und der Energieumwandlung im Kraftwerk diskutiert werden, sind in die Aufgabe der Optimierung von Verfahrensketten auch Fragen der Brennstoffsubstitution eingeschlossen. Für die Bewertung von Brennstoffsubstitutionen und die Optimierung der Anlagenschaltung bzw. der Betriebsparameter bedarf es geeigneter Prozessmodelle, die auch die Aspekte der Stoff- und Wärmeübertragung sowie des Stoffumsatzes (chemische Reaktionen) unter den jeweiligen Prozessbedingungen berücksichtigen.
Die mit Hilfe dieser Prozessmodelle gewonnenen Informationen z.B. zum Brennstoffaustausch (z.B. Energieaustauschverhältnis) müssen dann wiederum in die v.g. Bilanzmodelle für die Gesamtbewertung einfließen. Auf diesem Wege, d.h. unter Einbeziehung der brennstofftechnischen Eigenschaften und der jeweils erforderlichen Anpassung der Prozessführung, ist dann eine Bewertung von Verfahrenskonzepten mit Nutzung von Ersatzbrennstoffen durchführbar. Eine Bewertung auf der Basis von Bilanzmodellen allein, in denen die Brennstoffe nur entsprechend des Verhältnisses des Energieinhaltes () substituiert werden, ist i.d.R. nicht ausreichend.
In dem vorliegenden Beitrag wird zunächst mit Bezug auf die Entwicklung von Prozessmodellen auf einige grundlegende Aspekte der Modellansätze für das Verweilzeitverhalten in Apparaten, die Wärmeübertragung in Öfen und die Beschreibung des Umsatzes komplex heterogen zusammengesetzter Abfälle eingegangen. Weiter werden die für die Erstellung von Bilanzmodellen wesentlichen Grundlagen dargestellt.
| Copyright: | © Bauhaus Universität Weimar - Lehrstuhl für Verfahren und Umwelt |
| Quelle: | Vorträge (November 2005) |
| Seiten: | 23 |
| Preis: | € 11,50 |
| Autor: | Professor Dr.-Ing. Michael Beckmann Dr.-Ing. Martin Horeni |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.