Die Novellierung der Trinkwasserverordnung und die Herabsetzung des Nitratgrenzwertes von 90 auf 50 mg/l haben ab Ende der 80er Jahre intensive Bemühungen ausgelöst, die Nitratbelastung in den Rohwässern, insbesondere aber im Grundwasser zu senken. Lange Zeit standen hier gewässerschutzspezifische Maßnahmen wie beispielsweise die Begrünung und stringente Vorgaben der Bodenbearbeitung und Düngemittelanwendung im Vordergrund. In jüngerer Zeit gewinnen standort- und betriebsspezifische Betrachtungen, wie z. B. N-Bilanzüberschüsse an Bedeutung, da dadurch eine direkte Verknüpfung zwischen den Ziel-Immissionswerten im Grundwasser und den zulässigen Emissionswerten unter den standörtlichen und nutzungsstrukturellen Randbedingungen hergestellt werden kann. Dieser Ansatz ist besonders für bislang sanierungsresistente“ Wasserschutzgebiete interessant.
Die Analyse der Belastbarkeit der Wasserschutzgebietsstandorte auf der Basis der Daten aus dem Wasser- und Bodenatlas Baden-Württemberg und von Flächenbilanzüberschüssen ergibt, dass ca. 75.500 ha Problem- und Sanierungsgebiete aufgrund struktureller Probleme mit dem bisherigen Instrumentarium wohl nicht sanierbar sind.Wir stehen hier am Scheideweg: Entweder muss beim Grundwasserschutz deutlich nachgeschärft werden, um diese Gebiete sanieren zu können, wobei die emissionsorientierte Bilanzierung die Zielwerte vorgibt, oder es wird der wasserwirtschaftliche Grundsatz des Sanierungsgebotes aufgegeben und eine im Einzelfall wirtschaftlich günstigere “end-of-pipe“-Lösung herbeigeführt. Im vorliegenden Beitrag werden die Zusammenhänge aufgearbeitet.
| Copyright: | © Vulkan-Verlag GmbH |
| Quelle: | GWF 07 / 2005 (Juli 2005) |
| Seiten: | 11 |
| Preis: | € 11,00 |
| Autor: | Prof. Dr.-Ing. Frieder Haakh |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.