Von der Abfallwirtschaft zur Ressourcenwirtschaft - Visionen 2020

Die private Entsorgungswirtschaft versteht sich als „Dienstleister mit gesellschaftlichem Mehrwert“. Sie hat sich in den letzten Jahrzehnten konsequent gewandelt – von Müllkutschern hin zur innovativen Hightech-Branche. Sie ist Impulsgeber und Partner der Politik (Beispiel: Einführung der Kreislaufwirtschaft in den 90er Jahren), sowie enger Partner der Industrie. Umweltschutz genießt heutzutage aber keine politische Priorität mehr. Auch ist es in der jüngeren Vergangenheit aus unterschiedlichen Gründen zu einem Investitionsstau im Bereich der Umweltdienstleistungen gekommen.

Umweltpolitik steht aber unter dem Primat der Wirtschaftlichkeit. Dies gilt insbesondere für die Abfallpolitik. Die jüngeren Aktivitäten gerade auf europäischer Ebene (thematische Strategien zu Ressourcenwirtschaft und Recycling, BatterieRL, AbfallverbringungsVO, Revision der AbfallrahmenRL) sind ein Abarbeiten älterer Vorgaben. Neue produktbezogene Initiativen werden nicht mehr unterstützt, da ihnen die ökonomische Sinnhaftigkeit abgesprochen wird. Die private Entsorgungswirtschaft in Deutschland steht für das Setzen und Einhalten hoher Umweltstandards, in Deutschland und in Europa. Insgesamt haben die überwiegend mittelständisch geprägten Mitgliedsunternehmen des BDE in den letzten elf Jahren über 15 Milliarden € in fortschrittliche Technologien und Infrastruktur investiert. Folge: 65% des deutschen Abfallaufkommens werden heute recycelt oder als Ersatz für primäre Energieträger genutzt. Damit ist Deutschland Spitze in Europa. Jeden Tag recyceln deutsche Entsorger 80.000 Mg Abfall. Vollautomatische Behandlungsanlagen haben viele tausend Müllkippen ersetzt.



Copyright: © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement
Quelle: 66. Informationsgespräch (Juni 2005)
Seiten: 7
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Peter Hoffmeyer
 
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