Die Abfallverbrennung hat sich seit dem Bau der ersten deutschen Anlage im Jahr 1896 in Hamburg von einem einfachen Müllofen, der in erster Linie der Hygienisierung des die Gesundheit gefährdenden Stadtabfalls diente, zu einem erprobten und zuverlässigen Behandlungs- und Abfallverwertungsverfahren entwickelt, dessen Produkte – Heißwasser, Dampf, elektrischer Strom, Salzsäure, Natriumchlorid, Gips, Metallschrott und Schlacke – mit Sicherheit und gegen Bezahlung vom Markt abgenommen werden.
Die von Abfallverbrennungsanlagen verursachten Immissionen sind in der Regel vor der Hintergrundbelastung in Industriegebieten nicht oder kaum messbar – dies dank der intensiven und erfolgreichen Bemühungen um Emissionsminderungsmaßnahmen, vor allem während der letzten zwanzig Jahre. Die Abfallverbrennung erfüllt die vielleicht wesentlichste Forderung, die an die Abfallbehandlung zu stellen ist: die organischen Schadstoffe werden zum größten Teil zerstört, die anorganischen Schadstoffe werden in kleinen Fraktionen konzentriert und können in Untertagedeponien sicher von der Biosphäre ferngehalten werden.
Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement |
Quelle: | 66. Informationsgespräch (Juni 2005) |
Seiten: | 39 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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