Nur selten wird einem Stichtag einer Rechtsvorschrift so viel Aufmerksamkeit zuteil wie dem Termin 1. Juni 2005. Das reicht von plakativen Artikeln in der Fach- und Tagespresse über nicht immer sorgfältig recherchierte Erhebungen bis hin zu medienwirksamen Events wie etwa einer um die Schicksalsnacht ExTASi“ inszenierten Tagung des Bundesumweltministeriums in Leipzig. Während des 12-jährigen Countdowns sind natürlich auch längere, unbeachtete Phasen durchlaufen worden - quasi im Dornröschenschlaf. Dennoch ist es ein Phänomen, wie eine seit Jahren bekannte und großzügig bemessene Übergangsfrist in der öffentlichen Wahrnehmung plötzlich zum schicksalsschweren Wendepunkt der Abfallwirtschaft mutiert.
Vielleicht erklärt sich dies auch daraus, dass zu viele der beteiligten Akteure über zu lange Zeit nicht ernsthaft mit einer Realisierung rechneten. Jetzt, wo erwartete oder zumindest erhoffte Aufweichungen definitiv auszubleiben scheinen, kommt naturgemäß Dramatik auf: Panik bei der Organik“ untertitelt dementsprechend ein Veranstalter seine für Anfang Mai geplante Tagung Ablagerungsverbot 2005“. Mit dem ungewöhnlich hohen Maß an Aufmerksamkeit für den 1. Juni 2005 korrespondiert ein vergleichbar hohes Maß an assoziierten Missverständnissen und Fehlinterpretationen. Solchen erlag selbst der Pressedienst des Rates für Nachhaltige Entwicklung, als er Anfang des Jahres das Thema unter dem Titel Deponieverbot macht Hausmüllentsorgung umweltfreundlicher“ aufgriff und nicht klar zwischen den Anforderungen an die abzulagernden Abfälle und den Anforderungen an das Deponiebauwerk unterschied. Das mag vor allem in der Komplexität der Materie selbst begründet sein, die sich mit ihren vielfältigen Verflechtungen nicht gerade durch Klarheit und Transparenz auszeichnet.
| Copyright: | © LGA Bautechnik GmbH |
| Quelle: | Deponieseminar 2005 (März 2005) |
| Seiten: | 16 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Ministerialrat Dr. Bruno Kaukal |
| Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.
Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.
Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.