Vergasung von Biomasse

Güssing, eine Stadt im südlichen Burgenland (Österreich) mit ca. 4000 Einwohnern, erstellte im Jahr 1990 ein neues Energiekonzept. Schwerpunkt des Energiekonzeptes war die Substituierung von fossilen Brennstoffen durch erneuerbare heimische Energieträger. Der erste Schritt war eine Evaluierung des bestehenden Energieverbrauchs. Anschließend wurde das Einsparungspotenzial an Energie genutzt (verbesserte Wärmedämmung, effizientere Straßenbeleuchtung etc.).

Der zweite Schritt war die Errichtung einer RME-Anlage zur Erzeugung von Biodiesel aus Raps. In dieser Anlage wird mehr Biodiesel erzeugt, als die Gemeinde Güssing an flüssigen Treibstoffen verbraucht. Der dritte Schritt war die Errichtung eines Fernwärmenetzes basierend auf der Nutzung von Biomasse. Somit versorgt sich die Gemeinde Güssing mit Wärme und Treibstoffen vollständig aus regionalen Energieträgern. Die Energieform, die noch fehlte, war Elektrizität. Aus diesem Grund beschloss die Stadt Güssing ein Biomassekraftwerk zu errichten. Ziel der neu zu errichtenden Anlage war es, die Stromerzeugung aus Biomasse auch in kleinen, dezentralen Kraftwerken zu ermöglichen. Als zentraler Prozessschritt wird ein Vergasungsverfahren angewandt, das besonders beim Einsatz als Kraft-Wärme-Kopplung Vorteile gegenüber Verbrennungsverfahren bietet. Dieser neue Kraftwerkstyp wurde erstmalig in Güssing als Demonstrationsanlage errichtet und befindet sich seit dem Jahr 2002 im Demonstrationsbetrieb.



Copyright: © OTH Amberg-Weiden
Quelle: Energie aus Biomasse und Abfall (Juli 2005)
Seiten: 11
Preis: € 5,50
Autor: Dr.-Ing. Reinhard Rauch
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Wärmeversorgung für den Sedansberg in Wuppertal
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2024)
Der Sedansberg ist ein Wohnquartier nördlich der Innenstadt von Wuppertal- Barmen. Er hat bisher keine Fernwärmeversorgung. Vorgestellt wird eine volkswirtschaftliche Betrachtung, verbunden mit schneller Realisierbarkeit der Dekarbonisierung für eine Wämeversorgung mit Tiefengeothermie. Die Investitionen in Tiefengeothermie werden öffentlich gefördert werden. Das macht einen Kostenvergleich mit anderen Formen der Wärmeversorgung schwierig.

Integrierte Energiesysteme
© Rhombos Verlag (12/2018)
Energie aus Abfall kann sich im Spannungsfeld von Energiepolitik und Wirtschaftlichkeit erfolgreich behaupten.

Von Anfang bis zum Ende
© Rhombos Verlag (3/2017)
Bei der Stilllegung, der Betriebsmittelfreiheit und dem Rückbau der MVA Stellinger Moor wurden alle Herausforderungen erfolgreich bewältigt.

Wärmenetze heute und nach dem EEG - ein Betriebszweig für die Landwirtschaft?
© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (6/2016)
Wärmenetzinvestitionen sind langfristig angelegt. Sie stellen eine interessante Einkommensquelle für die Landwirtschaft dar. Für die Umstellung von biogasbetriebenen Wärmenetzen gibt es genügend alternative Energieträger in der Landwirtschaft, so dass bei EEG-Restlaufzeiten von knapp über 10 Jahren der Neu- bzw. Ausbau von Wärmenetzen derzeit wirtschaftlich interessant ist.

Feste Bioenergieträger ‒ erfolgreiche Nutzung zur Wärmeversorgung im kommunalen Umfeld
© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (6/2016)
Effiziente Energiesysteme und -anlagen für industrielle Anwendungen leisten einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Betriebskosten und Schadstoffemissionen.

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de