Etwa Mitte der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts begannen die ersten Gebietskörperschaften, Abfallwirtschaftskonzepte für ihre Entsorgungsregionen zu erstellen. Seit 1988 wurde die Aufstellung von Abfallwirtschaftskonzepten als Pflicht in einigen Landesabfallgesetzen verankert und 1994 in § 19 Abs. 5 des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes für alle öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger verbindlich vorgeschrieben.
Die Anforderungen an die Abfallwirtschaftskonzepte regeln die Bundesländer – teils in ihren Landesabfallgesetzen, teils in Verordnungen und teils in Leitfäden • die Analyse des Ist-Zustands der Abfallwirtschaft bezüglich des Abfallaufkommens und der Entsorgungswege im Entsorgungsgebiet, • die Abschätzung des zu erwartenden Abfallaufkommens unter Berücksichtigung prognostizierter Entwicklungen, • die Festlegung definierter Ziele zur Abfallvermeidung und -verwertung und – basierend auf der Verknüpfung dieser drei Bausteine – • die Aufstellung und Fortschreibung des Im kommunalen Abfallwirtschaftskonzept sollen alle Siedlungsabfälle berücksichtigt werden, die im Gebiet des öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgers von der Abfallentstehung über die Herstellung vermarktbarer Zwischen- oder Endprodukte bis hin zur Ablagerung der Entsorgungsrückstände anfallen oder anfallen werden – einschließlich von der öffentlichen Entsorgung ausgeschlossener Abfälle, soweit sie aufgrund vertraglicher Vereinbarung gemeinsam mit überlassungspflichtigen Abfällen entsorgt werden. Dazu werden die Maßnahmen zur • Vermeidung, • Sammlung und Transport, • Verwertung, • Behandlung und • Ablagerung zu einem schlüssigen Gesamtkonzept integriert.
| Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
| Quelle: | Ersatzbrennstoffe 4 (2004) (November 2004) |
| Seiten: | 75 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Dr.-Ing. Stephanie Thiel |
| Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.