Die Berliner Entsorgungssituation ab 2005

Seit dem In-Kraft-Treten der Technischen Anleitung Siedlungsabfall und der damit eingeleiteten Abkehr von der Ablagerung unbehandelter Siedlungsabfälle im Jahr 1993 wurde im Land Berlin um den besten Weg zur Gestaltung der Abfallbehandlung ab dem Jahr 2005 gerungen. Wie auch in anderen Ländern oder Kommunen, wurde die Diskussion um die Entwicklung der dem öffentlich rechtlichen Entsorgungsträger (örE) überlassenen Abfallmenge und die Art der Vorbehandlung in einer großen Spannbreite geführt.

Im Abfallentsorgungsplan des Landes Berlin von 1995 waren, basierend auf den Mengenbilanzen des Jahres 1992, drei neue Restmüllverbrennungsanlagen mit einer Kapazität von 850.000 t/a zusätzlich zur vorhandenen MVA Ruhleben geplant. Die tatsächliche Entwicklung der Abfallmengen machte eine rasche Neubewertung nötig. In einem Mediationsverfahren wurden die Beteiligten – Senatsverwaltung, Umweltschutzverbände, die Vertreter der Entsorger, um nur einige zu nennen – an einen runden Tisch der abfallwirtschaftlichen Vernunft geholt. Ergebnis des 1997 abgeschlossenen Mediationsverfahrens war die Festlegung der im Jahr 2005 zu behandelnden Restabfallmenge. Das abgestimmte Mengenszenario geht von minimal 826.000 t/a bis maximal 1.080.000 t/a aus – dies entsprach einer weiteren Reduktion von 17 % respektive 35 % gegenüber der Mengenbilanz des Jahres 1997, welche als Aufsatzpunkt gewählt worden war.

Hinsichtlich der Abfallmenge, die den Berliner Stadtreinigungsbetrieben (BSR) als Anstalt öffentlichen Rechts ab dem Jahr 2005 überlassen wird und zu entsorgen ist, rechnet das Land Berlin seitdem mit einer Planmenge von 983.000 Tonnen an gemischten Siedlungsabfällen.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Ersatzbrennstoffe 4 (2004) (November 2004)
Seiten: 12
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Doris Michalski
Dipl.-Ing. Michael Blöcher
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.