Das Gewerbegebiet Henstedt-Ulzburg/Kaltenkirchen strebt durch
überbetriebliche Stoffstrom- und Energievernetzung eine Entwicklung zur ökologischen Modellregion an
In den 70er und frühen 80er Jahren beschränkte sich die Umweltpolitik im wesentlichen darauf, Emissionen aus Produktionsanlagen zu begrenzen, und war vorwiegend medial auf Abwasser, Luftreinhaltung und Boden ausgerichtet. Erst Ende der 80er Jahre wurde eine qualitative Kehrtwende eingeleitet. Gegenstand der neuen Umweltpolitik sind Stoffströme statt Einzelimmissionen, Produkte statt Produktion, Produktlinien statt Produktionsanlagen und Stoffgruppen statt Einzelstoffe. Energie und Stoffstromreduzierung sowie ökologisch sinnvolle Kreislaufschließung sind inzwischen zentrale Zielsetzungen für Politik und Wirtschaft. Viele Ansätze beziehen sich derzeit auf sehr kleinräumige Einheiten wie zum Beispiel Betriebe und Produkte oder auf große, schwer zu erfassende Einheiten wie Ökosysteme, zum Beispiel die Nordsee. Das Umweltministerium des Landes Schleswig-Holstein hat jetzt erstmals den Versuch unternommen, durch Bestandsaufnahme und Vernetzungen verschiedener Gewerbebetriebe die überbetrieblichen Stoff- und Energieströme besser zu nutzen und so Vorteile und Einsparpotentiale für die einzelnen Betriebe herauszuarbeiten. Hierzu soll ein Energie- und Stoffstrommanagement entwickelt werden, das es erlaubt, überschüssige Energie- und Stoffströme eines Betriebes anderen Betrieben verfügbar zu machen. Außerdem sollen Vereinfachungen in Logistik und Beschaffung aufgezeigt werden. Das Projekt ist in zwei Phasen aufgeteilt. In einer Vorstudie erfolgte die Methodenentwicklung und die Ermittlung der vorhandenen Umsetzungspotentiale. In einer Hauptstudie sollen die Ergebnisse auf weitere Betriebe übertragen und soweit wie möglich umgesetzt werden.
Copyright: | © Rhombos-Verlag |
Quelle: | 01/1999 - Bioabfälle (Februar 1999) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Dieter Großmann Knut Sander Dr. Winfried Dittmann Dr. Klaus-Dietrich Sturm Dr. Klaus Westphal |
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