Bei der Ablagerung mechanisch-biologisch vorbehandelter
Siedlungsabfälle können die TASi-Schutzziele weitestgehend erreicht werden.
Bislang gibt es keine Deponien, die mit Abfällen aus einer mechanisch-biologischen Abfallbehandlung (MBA) mit integrierter Stoffstromtrennung verfüllt werden und deren
Emissionsverhalten über längere Zeiträume beobachtet wurde. Bei der genannten MBA wird die heizwertreiche Grobfraktion abgetrennt und die organikreiche Feinfraktion behandelt und anschließend deponiert. Das Bundesministerium für Bildung, Forschung und Technologie und das Land Hessen beauftragten deshalb die TU Darmstadt mit der Durchführung von zwei Forschungsprojekten, in denen Erfahrungswerte zum Deponieverhalten gesammelt und offene Fragen geklärt werden sollten. Mit Hilfe von Deponiereaktorversuchen (Füllvolumen 300-400 Liter, temperiert bei 35 Grad Celsius, anaerobes Milieu) wurde in diesen Projekten das Stoff- und Wärmetransport- sowie das Reaktionsverhalten repräsentativer, hochverdichteter Abfallsegmente verschiedener Abfälle nach mechanisch-biologischer Abfallbehandlung untersucht und in Modellen beschrieben. Zusätzlich wurde das rechnergestützte Deponie-Simulationsmodell DESI (Version 1.0) entwickelt, mit dem die maximalen Deponiegasbildungsraten und Temperaturen in der Deponie realitätsnah abgeschätzt werden können. Auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse hält es der Autor für vertretbar, daß Altdeponien, die über technische Barrieren nach dem Stand der Technik verfügen, auch über das Jahr 2005 hinaus mit sehr weitgehend stabilisierten mechanisch-biologisch vorbehandelten Abfällen verfüllt werden. Eine entsprechende Änderung der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASi) ist deshalb zu begrüßen. Nachfolgend werden zentrale Ergebnisse der Untersuchungen zusammengefaßt und in Hinblick auf die Schutzziele der interpretiert.
Copyright: | © Rhombos-Verlag |
Quelle: | 01/1999 - Bioabfälle (Februar 1999) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Joachim Dach |
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