Eine kritische Prüfung der Angaben zu den Schwermetallstoffströmen im Thermoselectverfahren zeigt wenig Erhellendes
Obwohl der Name Thermoselect bald seinen zehnten Geburtstag feiert, sind die Stoffströme des Verfahrens und damit dessen Umweltverträglichkeit noch keineswegs vollständig geklärt. Insbesondere das Verhalten der Schwermetalle, die mit dem Abfall eingetragen werden, bleibt aufzuklären. Die Angaben Thermoselects werden als ausreichend angesehen, den Anforderungen des Gesetzgebers in bezug auf die Genehmigungsfähigkeit der Anlagen zu genügen. Unter Fachleuten herrscht jedoch nach wie vor Zweifel über das, was in der Anlage passiert und was dabei herauskommt. Anläßlich des Erörterungstermins in Hanau sind die Angaben des Genehmigungsantrages einer kritischen Prüfung auf Plausibilität und Konsistenz unterzogen worden. Die Ergebnisse, die bereits während der Erörterung vorgestellt wurden, sind wenig ermutigend. Zu deutlich sind die Ungereimtheiten der elementspezifischen Massenbilanzen und die Abweichungen von prognostizierten Verteilungen. Die Akkumulation von Cadmium ist deutlich absehbar und kann vermutlich nur über die Erzeugung neuer, besonders überwachungsbedürftiger Abfälle unter Kontrolle gebracht werden.
| Copyright: | © Rhombos-Verlag | 
| Quelle: | 04/1999 - TASi und MBA (November 1999) | 
| Seiten: | 4 | 
| Preis: | € 0,00 | 
| Autor: | Prof Dr. Michael Braungart Dipl.- Chem. Elisabeth Haffer Dipl.-Ing. Ralf Ketelhut  | 
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