Die Gemengeaufbereitung für das Solur-Schmelzverfahren (Bild 74) besteht aus einer Siloanlage für Sekundärabfall, Sand und Soda sowie Dosier-, Wäge-, Mischund Transporteinrichtungen und einer Förderschnecke zur Wannenbeschickung.
Bei Temperaturen zwischen 1.300 °C und 1.400 °C werden die zu entsorgenden Sekundärabfälle mit den erforderlichen Zuschlagstoffen gemischt und in einem Glasschmelzofen (Bild 75) aufgeschmolzen. Die Glasschmelzanlage hat einen sechseckigen Grundriss und wird elektrisch mit sechs Elektroden auf einer Ebene beheizt. Der Oberofen, der den Schmelzraum abdeckt, ist nahezu luftdicht mit dem darunter befindlichen Schmelzraum verbunden. In den Oberofen mündet die Förderschnecke für die Zuführung des Gemenges. In ihm sind ein Dreharm zur gleichmäßigen Verteilung des Gemenges auf der Glasbadoberfläche und eine Öffnung zum Abzug der Gemengegase angeordnet. Die geschmolzene Glasmasse fließt in ein seitlich angeordnetes Auslaufteil. Schmelzund Auslaufteil sind mit gekühlten Schieberelementen getrennt. Im Auslaufteil sind auch Einrichtungen zum Ablassen der Glasgallenschicht angebracht. Im hinteren Abschnitt des Auslaufteiles ist ein Spezialstein angeordnet, über den das geschmolzene Glas abfließen kann und damit in die darunter befindliche Vorrichtung zur Glaskühlung und Formgebung gelangt. Das Auslaufteil wird mit Elektroden und Heizelementen getrennt elektrisch beheizt. Der spezifische Energieverbrauch beträgt etwa 1,05 MWh pro Tonne Gemenge.
Das Verfahren bietet keine wesentliche Senke für umweltrelevante Schwermetalle außer für Quecksilber.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH |
Quelle: | Abfallwirtschaft für Wien (2004) (Dezember 2004) |
Seiten: | 50 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky Dr.-Ing. Margit Löschau Dr. rer. nat. Gerd Kley Dr. rer. nat. Peter Köcher Dr.-Ing. Stephanie Thiel |
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