Die EEG-Novelle - Möglichkeiten und Grenzen für die Biogasbranche -

Nach mehr als zwei Jahren intensiver Überzeugungsarbeit ist es gelungen, eine kostendeckende Vergütung für die Nutzung von Energiepflanzen im Erneuerbaren- Energien-Gesetz (EEG) festzuschreiben. Damit hat die Bundesregierung die Grundlage für eine weitreichende Veränderung in der landwirtschaftlichen Produktion geschaffen. Als klares Anzeichen für den beginnenden Boom ist die explosionsartig gestiegene Nachfrage nach Informationen zum Thema Biogas zu sehen.

Gleichzeitig wirft die EEG Novelle eine ganze Reihe von Fragen zur Umsetzung der im Gesetz festgeschriebenen Regelungen. Doch bei allen aktuellen Problemen mit dem EEG muss der Blick auch in die nahe und ferne Zukunft geworfen werden. Schon in der Bundestagsdebatte zur Novelle hat die CDU/CSU-Fraktion die Frage aufgeworfen, wie die Fördermechanismen für erneuerbare Energien ab 2007 aussehen sollen. Der vorliegende Beitrag gibt einige Antworten zu den offenen Fragen. Landauf landab finden zahlreiche Biogas-Veranstaltungen statt. Und jeder, der in der Ankündigung seiner Versammlung das Wort Biogas einbaut, kann sich einer Zuhörerschaft von mindestens 100 Personen sicher sein. Eine Umfrage des Agrarmagazins top Agrar hatte schon Anfang 2003 ergeben, dass 82 % aller befragten Landwirte sich schon einmal mit dem Thema Biogas auseinandergesetzt haben. Jetzt, wo die Vergärung nachwachsender Rohstoffen mit zusätzlichen sechs Cent pro Kilowattstunde eingespeisten Strom (siehe Tabelle 1) vergütet wird, steigen viele Landwirte in die Biogas-Nutzung ein. Der Fachverband Biogas e.V. hatte immer wieder vorgerechnet, dass diese sechs Cent notwendig sind, um in vielen Fällen Energiepflanzen kostendeckend zu produzieren und zu vergären. Vielen Landwirten bietet sich nun die Möglichkeit, einen neuen Produktionszweig zu etablieren oder die bestehende Biogasanlage ausschließlich mit nachwachsenden Rohstoffen zu füttern.



Copyright: © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement
Quelle: 65. Informationsgespräch (Dezember 2004)
Seiten: 6
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Claudius da Costa Gomez
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.