Die Stickstoffproduktion durch das Haber-Bosch-Verfahren hat die Landwirtschaft geprägt und die Lebensmittelproduktion wesentlich effizienter gemacht. Dank diesem Verfahren war und ist es möglich die wachsende Zahl an Menschen mit Nahrung zu versorgen. Doch das 1909 entwickelte Verfahren basiert auf der Nutzung von Erdgas. Aufgrund von verschiedenen Krisen, wie dem Ukrainekrieg, kam es daher in den letzten Jahren zu starken Preisschwankungen und Unsicherheiten bei stickstoffbasierten Düngemitteln.
Durch Stickstoffrückgewinnung auf Kläranlagen kann die Resilienz einer Region gestärkt und zusätzlich der CO2-Fußabdruck der Abwasserreinigung und Düngemittelproduktion verringert werden. Dabei schneiden die auf Stripp- und Membranverfahren basierenden Ammoniumrückgewinnungsverfahren erst aufgrund von Skaleneffekten unter Miteinbeziehung von Abwärme, erneuerbaren Energien und nachhaltigen Chemikalien deutlich besser ab als die konventionelle Herstellung von Stickstoffdüngern durch das Haber-Bosch-Verfahren.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 11 (November 2024) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Verena Hilgenfeldt Jürgen Schmidtke Jonathan Fuchs Prof. Dr.-Ing. Heidrun Steinmetz |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
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Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
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Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.