In einem Pilotprojekt auf einer älteren Siedlungsabfalldeponie in Österreich wurden im Frühjahr 2014 zunächst zwei Gasbrunnen rückgebaut und durch Methanoxidationsfenster ersetzt, um die aktive Deponiegaserfassung auf eine passive Schwachgasbehandlung umzustellen.
Die Hohlräume wurden mit einer 0,5 m mächtigen Gasverteilungsschicht aus Kies und einer 1,4 m hohen Methanoxidationsschicht aus Bioabfallkompost gefüllt. Acht Jahre später wurde das Methanoxidationsverhalten des Substrats mittels Säulenversuchen im Labor analysiert. Dabei wurden Kompostproben aus verschiedenen Bereichen (Hotspot - Überbelastung mit Deponiegas; 'ungestörter' Bereich - adäquate Deponiegasversorgung) und Tiefen der Fenster entnommen. Die Ergebnisse zeigen, dass selbst die Kompostproben aus den als Hotspots identifizierten Bereichen nach entsprechender Aufbereitung weiterhin ein erhebliches Methanoxidationspotential aufweisen. Dies legt nahe, dass der Kompost auch nach langem Feldeinsatz seine Fähigkeit zur effektiven Methanoxidation beibehält. Aufgrund der heterogenen Entwicklung der bodenphysikalischen Parameter (z.B. höherer Feinanteil in oberen Schichten und Hotspot) wird eine mechanische Aufbereitung und Homogenisierung des Substrats vor Ort zur Aufrechterhaltung der Methanoxidationsleistung empfohlen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2024 (Dezember 2024) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Marlies Hrad Dipl.-Ing. Dr. Marion Huber-Humer |
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