KI-gestützte Verwertungs- und Aufbereitungsstrategien von Aushubmaterialien bei Großprojekten des Tiefbaus

Großprojekte prägen das Bild der europäischen Tiefbauindustrie. Einerseits werden die TEN-T (Trans European Transport Network) Korridore für den Gütertransport auf Schiene ausgebaut, andererseits sind mit dem Future Circular Collider (FCC) und dem Einstein- Teleskop unterirdische Forschungsinfrastrukturen mit jeweils knapp 100 Tunnelkilometern geplant.

Dabei fallen jeweils mehrere Millionen m3 an Ausbruchsmaterial an, die diese Projekte vor eine große Herausforderung hinsichtlich Nachhaltigkeit als auch Materialbewirtschaftung stellen. Dieses Material kann sowohl aus Hartgesteins- als auch Lockergesteinsvortrieben mit unterschiedlichem Grad an anthropogener Verschmutzung je nach Vortriebsmethode stammen. Für einige dieser Lithologien gibt es laut aktuellem Stand der Forschung noch keine Verwendungsmöglichkeit. Um aber möglichst viel des Materials wiederverwenden und so Deponieflächen schonen zu können, wird an einer modularen KI-gestützten Real-Time Analyse- als auch Aufbereitungseinheit gearbeitet, um das Material je nach Zusammensetzung einer passenden Verwendungsmöglichkeit zukommen zu lassen, ohne dabei flächenintensive Zwischendeponien aufbauen zu müssen. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung einer allgemein gültigen EU-Richtlinie zum Ende des Abfallcharakters von Aushubmaterialien, um Europas Kreislaufwirtschaft zu stärken und die Ressourcenverknappung zu entschärfen.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2024 (Dezember 2024)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Elisabeth Hauzinger
Daniel Schneider
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.mont. Robert Galler
 
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