Textilien sind erst durch die Änderung der Abfallrahmenrichtline (ARR) im Jahre 2018 (EC, 2018) in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. In der ARR wurde unter anderem festgelegt, dass Textilien zu den Siedlungsabfällen zählen und dass ab 2025 eine getrennte Sammlung erfolgen muss.
Fast Fashion ist ein äußerst erfolgreiches Geschäftsmodell, das Bekleidung in immer kürzeren Lieferzeiten zu immer niedrigeren Preisen auf den Markt bringt. Auch Menschen mit niedrigen Einkommen können somit topmodische und stets aktuelle Kleidung kaufen. Allerdings findet die Produktion von Fast Fashion ohne Einhaltung jeglicher Sozial- und Umweltstandards statt. Es geht nur darum, so billig und schnell wie möglich zu produzieren, um in letzter Konsequenz die Verkaufszahlen zu maximieren. In der EU wird derzeit das lineare Wirtschaftsmodell in ein Kreislaufmodell umgewandelt, auch im Textilsektor. Im Vordergrund steht dabei zumeist, einen möglichst hohen Anteil zu recyceln. Der Vortrag zeigt auf, dass Recycling allein nicht die Lösung sein kann. Das Wachstum von Produktion und Absatz im Textilbereich ist derart hoch, dass selbst bei Erreichen von sehr hohen (nahezu unerreichbaren) aktuell völlig unrealistischer Recyclingquoten der Bedarf an nativen Rohstoffen nicht sinken kann. Es ist offensichtlich, dass Fast Fashion und die Kreislaufwirtschaft nicht miteinander vereinbar sind.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2024 (Dezember 2024) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Dr. Andreas Bartl Dipl.-Ing. MSc Wolfgang Ipsmiller Sebastian Rosenbusch |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
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Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.