Nachdem der Fischaufstieg im Hinblick auf die Auslegungskriterien und Bemessungsansätze als theoretisch weitgehend gelöstes Problem angesehen wird, sind die Kriterien für die Gestaltung und Auslegung von Fischabstiegen noch nicht tiefgreifend genug geklärt. In einer Vielzahl von Versuchen und Verhaltensbeobachtungen wurde sichtbar, dass Fische zur Verfügung stehende Abstiegskorridore nicht so schnell und problemlos annehmen, wie man es in Bezug auf den zur Verfügung stehenden Wasserkörper erwartet hatte.
Der Einstieg von abwandernden Fischen in Bypassöffnungen von Fischabstiegen ist durch Vermeidungsreaktionen negativ beeinflusst, die zu Verzögerungen, Erschöpfung und erhöhtem Prädationsrisiko führen. Als maßgeblicher hydraulischer Parameter wurde der Geschwindigkeitsgradient identifiziert. Für die Fischart Pazifischer Lachs (Oncorhynchus tshawytscha) ist aus kanadischen Versuchen ein Grenzwert bekannt, der einem Bemessungsverfahren zugrunde gelegt werden soll. Da die Zuströmung zu Bypässen näherungsweise als Potenzialströmung betrachtet werden kann, ist das Beschleunigungsfeld rechnerisch bestimmbar. Hierfür werden Formeln für übliche Geometrien zusammengestellt. Am Beispiel einer teilgeöffneten Drehtür zu einem Abstiegsbypass wird das Rechenverfahren zum Nachweis der Einhaltung des zulässigen Geschwindigkeitsgradienten erläutert.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft Heft 04 (April 2024) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr.-Ing. Reinhard Hassinger |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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