Mit dem Ausbau der Wasserkraft am Inn wurde auch der Hochwasserschutz und die Sicherung der Ufer als wesentliche Auflage mit in die Wasserrechtsbescheide aufgenommen. Bestehende Flussdeiche des bereits begradigten Flusses wurden in den Ausbau integriert und die Dämme und Deiche entsprechend den damaligen Regeln der Technik unterhalten. Mit den historischen Hochwassern am Inn, v. a. 1985, wurden die Bemessungsereignisse am Oberen Inn erhöht und mit den historischen Hochwassern in Deutschland sowie den oft stark bewachsenen Deichen, die zu Deichbrüchen führten, wurden auch die Normen für Dämme und Deiche angepasst.
Mit den historischen Hochwässern am Inn, den Änderungen der technischen Normen, aber auch den stetig wachsenden Anforderungen an den Naturraum wurden im Konsens mit Behörden die Freistellung der Dämme und Deiche sowie der Umbau zu offenen Grünlandflächen umgesetzt. Landschaftsplaner wurden beauftragt, technische Anforderungen und ökologische Funktionen im Raum in Einklang zu bringen und zu fördern. Die Kontrolle bei Hochwasser ist gut möglich, die Pflege abgestimmt, der technische und ökologische Zustand hat sich wesentlich verbessert. Der vermehrte naturschutzfachliche Formalismus fordert eine Bilanzierung auf Flächenbasis und hauptsächlich der Ist-Zustand wird bewertet. Der ökologisch wirtschaftende Betreiber als Mitverursacher der Artenvielfalt wird dabei formal aktuell nicht gewürdigt. In Anbetracht der immer dringenderen Notwendigkeit zum Hochwasser- und Artenschutz sind Funktionen und Synergieeffekte im Raum zu sehen und andere Wege zu gehen, um gemeinsame Ziele im Raum zu verwirklichen.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft Heft 02-03 (März 2024) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Georg Loy |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.