BfG-Projekt Smart Fish Counter: Automatisierte Bewertung von Art, Größe und Migrationsverhalten durch Künstliche Intelligenz

Die Herstellung der Durchgängigkeit zur Erreichung der Ziele der WRRL nach Wasserhaushaltsgesetz (WHG) § 34 an den Bundeswasserstraßen (BWaStr) ist seit dem Jahr 2010 neue gesetzliche Verpflichtung und hoch prioritäre Aufgabe der Wasserstraßenschifffahrtverwaltung (WSV). Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) und die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) sind zudem in alle Planungen und Schritte der WSV zur ökologischen Durchgängigkeit einzubeziehen. Sie gewährleisten die Fachberatung hinsichtlich ökologischer, hydraulischer und verfahrenstechnischer Fragestellungen.

Videobasierte Fischzähler können für die technische Überwachung von Fischaufstiegsanlagen eingesetzt werden. Die kontinuierliche Überwachung an mehreren Pilotanlagen erfordert beträchtliche personelle Ressourcen, um Videos mit und ohne Fische zu trennen, was ihre breite Anwendung einschränkt. Sich ändernde Umweltbedingungen können dazu führen, dass Algorithmen zur Bewegungserkennung große Mengen an Videomaterial ohne Fische erfassen. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, stellen  wir die ersten Phasen eines Open-Source-Projekts zur Entwicklung von Computer-Vision-Softwaremodulen vor, die eine automatische robuste Sortierung von Videos mit und ohne Fisch gewährleisten. Zukünftige Softwaremodule werden die Artenerkennung, die Größenschätzung sowie die automatische Klassifizierung des Migrationsverhaltens umfassen und eine ressourceneffiziente, genaue und skalierbare Software zur Verfügung stellen, um das technische Monitoring von Fischaufstiegsanlagen mit Unterwasserkameras voranzutreiben.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft - Heft 02/03 (März 2023)
Seiten: 5
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Biol. Bernd Mockenhaupt
Dr.-Ing. Jeffrey A. Tuhtan
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.