Sind Bemessungsabflüsse nach dem Kleeberg/Schumann-Verfahren noch begründet?

Mit der Veröffentlichung des Entwurfs der DIN 19 700, Teil 11 Talsperren im Jahr 2001 wurden Bemessungshochwasser mit Überschreitungswahrscheinlichkeiten der Höchstabflüsse von Pü = 10-3 (Jährlichkeit 1 000 Jahre) bzw. Pü = 10-4 (Jährlichkeit 10 000 Jahre) eingeführt. Die Ermittlung von Hochwasserabflüssen mit derart geringen Überschreitungswahrscheinlichkeiten ist, unabhängig davon, ob man hierzu einen statistischen oder deterministischen Ansatz verfolgt, stets mit einer Reihe von subjektiven Entscheidungen verbunden.

Im Jahre 2001 schlugen Kleeberg und Schumann eine Abschätzung von Bemessungsabflüssen mit sehr hohen Jährlichkeiten mit Hilfe einer maximierten Schiefe von 4,0 und Anwendung der Pearson-III-Verteilung vor, die auf der Auswertung von zahlreichen Hochwasserreihen in Deutschland beruhte. Diese Konvention wurde exemplarisch für über 200 bayerische Pegel mit bis zum Jahre 2020 vorliegenden Beobachtungsreihen angewandt. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Überarbeitung des Verfahrens erforderlich ist.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft - Heft 10 (Oktober 2023)
Seiten: 5
Preis: € 10,90
Autor: Prof. Dr. Andreas Schumann
Dr. Svenja Fischer
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.