Der Entwurf der Novelle des Elektrogesetzes aus Sicht der kommunalen Entsorgungswirtschaft

Die Entwicklung des Rechts der Elektroaltgeräteerfassung und -verwertung verlief in Deutschland in jüngster Zeit sehr dynamisch. Seit Inkrafttreten des ElektroG 2005 gab es eine umfassende Novelle im Jahr 2015, die ihrerseits inhärente Rechtsänderungen für die Jahre 2016 und 2018, etwa mit der Neukonfiguration der Sammelgruppen oder der Einführung des sogenannten 'offenen Anwendungsbereichs', enthielt.

Nun wird im Jahr 2020/21 das ElektroG ein weiteres Mal relativ weitgehend novelliert. Für die rund 800 öffentlich- rechtlichen Entsorgungsträger (örE) in Deutschland ist die Entwicklung der Rechtsgrundlagen für die Entsorgung von Elektro- und Elektronikaltgeräten ein wichtiges Thema, denn die örE tragen im Rahmen der 'geteilten Produktverantwortung' und der ihnen durch § 13 ElektroG zugewiesenen Sammelzuständigkeit die Grundlast der Erfassung der Elektro- und Elektronikaltgeräte in Deutschland. Anlass für diese jüngste Novelle ist nach der Gesetzesvorlage1 die Tatsache, dass die Sammelquote, die gemäß europäischen Vorgaben 65% des Gewichts der im Durchschnitt in den jeweils drei letzten Jahren neu auf den Markt gekommenen Geräten beträgt, nicht erreichtwird.DieseQuote, die seit 2019 gilt, wurde in den letzten Jahren klar verfehlt und liegt aktuell bei knapp 45%. Insofern war demGesetzgeber primär daran gelegen, insbesondere die Anzahl der Sammelstellen zu erhöhen, weitere Akteure zur Erfassung von Altgeräten zu berechtigen beziehungsweise zu verpflichten und den Informationsfluss zwischen Herstellern, örE und Vertreibern einerseits und den Verbrauchern andererseits zu verbessern. Neben diesen Aspekten wurde die Novelle des ElektroG aber auch zum Anlass genommen, Details zur kommunalen Erfassung neu zu regeln und auch die Praxis der Vorbereitung zur Wiederverwendung von Elektro- und Elektronikaltgeräten (EAG) zu erleichtern.



Copyright: © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH
Quelle: AbfallR 01/2021 (Januar 2021)
Seiten: 6
Preis: € 32,00
Autor: Dr. jur. Holger Thärichen
Alexander Neubauer
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.