Bei Anwendung der HDX-Technik werden mit Transpondern markierte Fische automatisch von Antennen registriert. Werden Fischaufstiegsanlagen am Ein- und Ausstieg mit solchen Antennen ausgestattet, dann lassen sich genaue Zeiten und exakte Quoten für das Auffinden und Passieren ermitteln, die eine detaillierte Funktionsbewertung anhand biologischer Parameter ermöglichen.
Dies ist ein entscheidender Vorteil gegenüber herkömmlichen Aufstiegszählungen mittels Reusen, Zählbecken oder optischen Erfassungssystemen.
Es lassen sich schwerlich Bauwerke finden, die in so vielen Fällen unzureichend funktionieren oder vollständig versagen wie Fischaufstiegsanlagen (FAA) [1], [2]. Wie kann das sein, wo doch seit mehr als 100 Jahren unzählige Aufstiegsuntersuchungen durchgeführt wurden, um die Funktion zu überprüfen und zu optimieren? Ein Grund hierfür ist sicherlich, dass sich das Verhalten der Fische unter der Wasseroberfläche einer direkten Beobachtung entzieht. Oft hat der Investor auch wenig Interesse an der Sicherstellung der Fisch(auf)wanderung, sondern erfüllt primär eine behördliche Auflage, wobei er bemüht ist, Kosten zu sparen. Ein entscheidender Grund ist allerdings, dass bis heute keine transparenten und belastbaren Kriterien für eine objektive Bewertung von Aufstiegszählungen zur Verfügung stehen, die mit herkömmlichen fischereilichen Methoden, wie Reusen, Fangkammern, optischen oder elektronischen Erfassungssystemen, durchgeführt wurden. Stets unterliegt die Beurteilung der Funktionsfähigkeit nämlich letztlich der subjektiven Einschätzung des jeweiligen Gutachters [3]. Auch bei Anwendung eines vor einigen Jahren publizierten Methodenstandards ist dies der Fall, denn auch dessen berechnete Metrices werden einer subjektiven Plausibilitätsprüfung durch den Bearbeiter unterzogen [4].
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 01 (Januar 2023) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr. Ulrich Schwevers Dr. Beate Adam |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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