Aus deutschen Privathaushalten werden pro Jahr 6,5 Mio. Mg Leichtverpackungsabfälle (LVP) erfasst, wovon 2,5 Mio. Mg Kunststoffverpackungsabfälle sind. Während das Recycling des Papier-, Metall- und Glasanteils der LVP mit bewährten Verfahren erfolgreich durchgeführt wird, müssen für die Kunststoffanteile noch weitere Anstrengungen zur Schließung der Kreisläufe erfolgen. Vor diesem Hintergrund werden der Stand der Erfassung und des Recyclings von LVP-Kunststoffen dargestellt und die Perspektiven für zukünftige Optimierungen skizziert.
Leichtverpackungen, wie beispielsweise Getränkekartons, Plastikflaschen oder Aluminiumdosen, stellen nach wie vor eine Herausforderung für die Circular Economy dar. Vor allem die Kunststoffleichtverpackungen für Lebensmittel können bis heute nur sehr begrenzt als Rohstoff für Lebensmittelverpackungen in den Kreislauf zurückgebracht werden und gehen in der Regel in niederwertige Anwendungen oder in die energetische Verwertung. Gleichzeitig werden die Technologie zur Trennung und Sortierung sowie die Recyclingtechnologien von Leichtverpackungen stetig weiterentwickelt und auch das Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher für Nachhaltigkeit und Recyclingmaßnahmen wird immer größer. Und auch die sogenannten 'Plastic-Pledges', die freiwilligen Selbstverpflichtungen der Konsumgüterhersteller, kommen an ihre zeitlichen Vorgaben und die Hersteller müssen entsprechend Maßnahmen zur Kreislaufführung erfolgreich implementieren, um glaubwürdig zu bleiben. Das letzte Mal wurden im Jahr 2019 mit dem neuen Verpackungsgesetz die deutschen Recyclingziele angehoben und auch die dualen Systeme müssen seitdem mehr Verpackungen rückführen. Dies hat bisher nicht zu einer wesentlichen Erhöhung der hochwertigen Kunststoffrezyklate geführt, sondern vor allem zur Schaffung von sogenannten Polyolefin(Misch)fraktionen, welche mechanisch nur bedingt aufzubereiten und auch perspektivisch nicht als Rohstoff für Lebensmittelverpackungen genutzt werden können.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 34. Abfall- und Ressourcenforum 2023 (April 2023) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 3,50 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Kerstin Kuchta |
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